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"Liederkranz" dreht mit Unterstützung des Burgnarrenvereins Rad der Geschichte zurück.

Straßberg - Waffengeklirr, Tänze und mittelalterliches Lagerleben haben die siebten Straßberger Ritterspiele am Wochenende in der geschichtsträchtigen Hohenzollerngemeinde geprägt.

Der Männergesangverein (MGV) "Liederkranz" drehte mit Unterstützung des Burgnarrenvereins das Rad der Geschichte zurück. Bilderbuchwetter, ein großartiges Programm und ein riesiger Besucherandrang – es passte wieder alles. MGV-Chef Garry Ortel hieß bei der Eröffnung wortgewaltig die Besucher vor dem historischen Rathaus, das die prächtige Kulisse für das schillernde Treiben bot, willkommen. Schultheiß Markus Zeiser stach das erste Faß Bier an und genehmigte sich mit den Gemeinderäten und den Verantwortlichen der Mittelaltergruppen einen tüchtigen Schluck. Stilecht gewandet und mit viel "Händegeklapper" bedacht, umrahmten die Straßberger Sänger gesanglich die Eröffnungszeremonie. Marktvogt "Tomberg von der Heide" erklärte Kraft seines Amtes die Ritterspiele für eröffnet.

Hinter dem Rathaus war ein kleiner – aber feiner – historischer Markt aufgebaut. Korbflechterin, Schmied und Lederer ließen sich bei der Arbeit zuschauen. Händler priesen Gewürze, Schmuck, Mineralien und Süßigkeiten an. Die Kinder durften sich bei Lederarbeiten betätigen.

"Tomberg von der Heide" lockte mit "allerley Kurzweil" und vollmundigen Sprüchen das Volk zum Turnierplatz vor dem Rathaus, wo die Gruppe "In Derelicta" edle Recken zum Schwertkampf in die Schranken schickte. Die Landsknechte vom "Soldaten- und Bauerntross zu Saulgau" gaben Einblicke in die Kriegsführung der damaligen Zeit. Rau ging es auch zu: Ein überführter Missetäter wurde ohne viel Federlesens vom Marktgericht abgeurteilt. Danach zeigte die "Rathaustanzgruppe Weingarten" flotte Rundtänze.

Historische Waffen ziehen die Blicke der Zuschauer auf sich

Sehenswert war auch das Ritterlager. Starke Ritter, edle Damen, Knappen und Gesinde vermittelten ein authentisches Bild. Viel Interesse fand die Ausstellung von "In Derelicta". Dort konnten original historische Waffen und Gebrauchsgegenstände bestaunt werden.

Dieter König gab bei seinen Führungen durch die düsteren Gefängniszellen im "Arrest" hinter dem Rathaus Geschichtliches und alte Straßberger Anekdoten preis, und in der "Knastbar" wurde Mulsum kredenzt. Auch die Tombola des MGV verzeichnete viel Zulauf.

Nach der Hitze des Tages stiegen vor allem abends einige in den gut temperierten Badezuber. Unbestreitbarer Höhepunkt der Ritterspiele war am Samstagabend die großartige Feuershow von Patrick, Yvonne und Axel aus den Reihen von "In Derelicta". Unter dem Jubel der Zuschauer begeisterten die Akteure mit meterhohen Flammenwänden und Feuersäulen. Nach der Markteröffnung am Sonntagmorgen strömten die Besucher erneut in Scharen zum Festgelände und erlebten unterhaltsame Stunden.