Neuer Ärger im Streit um Aromastoffe in der Schokolade Foto: dpa

Symrise-Konzernchef Jürgen Bertram forderte die Stiftung Warentest auf, die Untersuchung zu ­wiederholen und sich bei dem Schokoladenhersteller zu entschuldigen.

Ritter Sport und der Aromenhersteller Symrise wollen die Beurteilung der Stiftung Warentest nicht auf sich sitzen lassen - und bestehen auf einer Entschuldigung. Die Aromen seien selbstverständlich natürlich, heißt es.

Hannover - Im Streit um Aromastoffe in Ritter-Sport-Schokolade wehrt sich der Aromenhersteller Symrise gegen Vorwürfe der Stiftung Warentest.

Die Tester hatten behauptet, Ritter Sport verwende chemisches Aroma in seiner Nuss-Schokolade. Hergestellt worden war das Aroma Piperonal von der Holzmindener Firma Symrise, einem der weltgrößten Unternehmen der Branche. Symrise-Konzernchef Jürgen Bertram forderte die Stiftung Warentest in der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ nun auf, die Untersuchung zu wiederholen und sich bei dem Schokoladenhersteller zu entschuldigen.

„Das ist eine Frage des Anstands, schließlich wurden hier die Namen des Unternehmens und der Familie beschmutzt“, sagte Bertram dem Blatt. Von Stiftung Warentest war dazu am Wochenende keine Stellungnahme einzuholen. Vor Gericht gab Symrise eine eidesstattliche Versicherung ab, dass das Aroma natürlichen Ursprungs sei. Dabei legte der Betrieb auch sein Herstellverfahren offen.

Vergangene Woche hatte die Stiftung Warentest einen Schokoladentest veröffentlicht. Darin bezeichnen die Tester die Kennzeichnung „natürliches Aroma“ bei Ritter Sport als irreführend, weil sie einen chemisch hergestellten Aromastoff in der Schokolade nachgewiesen hätten. Der Schokoladen- und der Aromenhersteller beharren hingegen darauf, dass das Piperonal natürlichen Ursprungs sei. Es kommt unter anderem in Pflanzen wie Pfeffer oder Dill vor.