Erfolgreiches Jahr beim Dorfgemeinschaftsverein bereitet Schwierigkeiten mit Behörde:

Stetten-Storzingen. Der Dorfgemeinschaftsverein Storzingen hat ein anstrengendes und schwieriges Jahr hinter sich gebracht. Grund dafür waren die erfolgreichen Vereinsaktivitäten, die der Dorfgemeinschaft einen Überschuss in den Kassen bescherten und damit das Finanzamt auf den Plan riefen. Das machte Vorsitzender Reinhold Hotz bei der Hauptversammlung deutlich. "2018 war für uns eine echte Herausforderung, denn wir mussten uns das gesamte Jahr mit dem Finanzamt auseinandersetzten", informierte der Vorsitzende. "Am Ende, wen wundert es, sind wir als Verlierer aus der Situation herausgegangen."

Neben den vielen Veranstaltungen, welche die Dorfgemeinschaft veranstaltet, bewirtschaftet sie das von der Gemeinde gepachtete "Haus Weckenstein". Die ehemalige Schule und einstiger Kindergarten ist mit Engagement und Eigenleistung der Vereinsmitglieder zu einem Dorfgemeinschaftshaus umgebaut worden. Die Räume werden das Jahr über auch fremdvermietet, beispielsweise für Familienfeste, Vereins- und Firmenveranstaltungen.

Schriftführer Fritz Metzger machte in seinem Bericht deutlich, dass einzelne Räume und auch der Veranstaltungssaal im Untergeschoss insgesamt 16 mal vermietet worden sind. Auch für dieses Jahr lägen wieder Anfragen vor. Die Einnahmen, die auf diese Weise sowie aus dem Verkauf von Speisen und Getränken erzielt würden, gehörten zum Wirtschafts- und Zweckbetriebsbereich, erläuterte der erste Kassierer Karl Buck in einem Gespräch. Das macht diesen Vereinsbereich zu einem Gewerbebetrieb, auch wenn der den Vereinszwecken dient. Deshalb fielen eben auch Umsatz-, Körperschafts- und Gewerbesteuer an, sagte der Finanz- und Steuerexperte. "Für Laien ist das aber schwer durchschaubar, deshalb können sie oft nicht nachvollziehen, dass auch ein gemeinnützig tätiger Verein steuerpflichtig ist."

Reinhold Hotz listete in seinem Tätigkeitsbericht die zahlreichen Veranstaltungen des vergangenen Jahres auf.

Bei den Wahlen wurde Manfred Sauter als Vizevorsitzender bestätigt, ebenso der zweite Kassierer Michael Lorenz. Wiedergewählt wurden auch die Beisitzerinnen Cornelia Aemilius und Martina Weisshaupt sowie Beisitzer Matthias Beck. Neu hinzugekommen in der Beisitzerrunde sind Gerhard Beck und Volker Riester. Ausgeschieden aus dem Vorstand ist Hans Riester, der aus Altersgründen nicht mehr kandidierte. Reinhold Hotz und Manfred Sauter verabschiedeten den ehemaligen Ortsvorsteher mit einem Geschenkkorb.

Ein Thema bei der Versammlung war die Installation der Trockentoilette am Grillplatz an der Schmeie. Das Pilotprojekt, bezuschusst durch den Naturpark Obere Donau, ist initiiert und umgesetzt vom Verein, allen voran von "Hans Riester, der die komplette administrative Arbeit von der Planung und Bestellung der Anlage über die Organisation und Koordinierung bin hin zur Inbetriebnahme gemacht hat", lobte Hotz.

Als großen Erfolg wertete der Vorsitzende auch das mobile Mosten im Oktober. Der Bedarf, Obst zu pressen, sei in der Region riesig. Das Einzugsgebiet der Streuobstbesitzer reicht von Tailfingen über Beuron, Schwenningen, Sigmaringen, Laiz und Inzigkofen bis hin nach Winterlingen, Harthausen und Veringenstadt. Es sei eine Herkulesaufgabe gewesen, denn es seien rund 20 Tonnen Obst zu etwa 12 000 Liter Saft an zwei Tagen verarbeitet worden.