Auszeichnungen, Ehrungen und Verabschiedungen gab es bei der Bockzunft. Foto: Grimm Foto: Schwarzwälder-Bote

Bockzunft: Abschied von einigen Aktiven / Fasnetssaison steht im Schatten Jamaikas

Stetten am kalten Markt (sgr). Bei der Hauptversammlung der Stettener Bockzunft ist der bisherige Zunftmeister Oliver Beil einstimmig wiedergewählt worden. Zum Narrenbürgermeister für die Fasnetssaison 2017 hat die Versammlung Stefan Beck bestimmt. Als Vertreter des Jahrgangs der 20-Jährigen wurden Lara Tommerdich und Benjamin Wetzel verpflichtet.

Bei der Wahl des Narrenrates gab es einige Veränderungen, denn Felix Graf, Gebhard Neusch, Alex Baiker und Angela Cabanillas hatten sich aus zum Teil beruflichen und privaten Gründen nicht mehr zur Wahl gestellt. An ihre Stellen rückten Jessica Scheck, Uwe Stolz, Caro Ruf und Lukas Graf. Die bisherigen Räte Herbert und Gerhard Schittkowski, Frank Scheck, Volker Beil, Kai Marquart, Andreas Klauser, Patrick Greveler, Roland Klaas, Laura Cabanillas und Miriam Simsir verbleiben im Gremium. Melanie Hahn und Jutta Bürk vertreten wie bisher die Riege der Marktfrauen.

Mit großen Ehren und Tränen in den Augen sind verdiente Mitglieder der Bockzunft verabschiedet oder in andere Positionen versetzt worden. So der "Schwarze Bock" und Leiter der Bockherde, Uwe Stolz, der 38 Jahre lang an der Spitze der Maskenträger gestanden hat. Der Zunftmeister zeigte sich froh, "dass Du dich entschlossen hast, weiterhin für die Zunft im Narrenrat tätig zu sein". So bleibe ihm und der Zunft noch Zeit, "eine Dir gebührende Laudatio zu erstellen".

Uwe Stolz gab ihn seinem Abschiedswort mit hörbar bewegter Stimme zu, dass ihn der Entschluss, als Leiter der Maskenträger aufzuhören, schlaflose Nächte bereitet habe. Für ihn sei immer wichtig gewesen, dass jeder Bock werden durfte, der wollte. "Es war egal, wer er war und woher er kommt. Sein Name wurde auf die Warteliste gesetzt und über kurz oder lang durfte jeder in das begehrte Bockhäs schlüpfen."

Das solle auch weiterhin so gehandhabt werden. Am Ende der Versammlung ließ Stolz in einem Bilderrückblick den Werdegang der Bockzunft Revue passieren. Seinen Abgang als "Leitbock" belohnte das Publikum mit stehenden Ovationen.

Aus den Reihen der Aktiven wurde Gebhard Neusch, Narrenrat, Maskenträger und Zunftmeister, verabschiedet. Peter Farr, Jahrzehnte als Maskenträger aktiv und als Soldat Bindeglied zur Kaserne, wurde mit Bockschlag, Ehrenorden und Geschenkkorb in den närrischen Ruhestand verabschiedet. Zuvor ließ dieser – unter dem Gelächter – Stettens Bürgermeister Lehn wissen, dass die Straßenbeleuchtung, wohl aus des Schultes übertriebener Sparsamkeit, zu wünschen übrig lasse. Es sei schließlich für einen ordentlichen Bürger unzumutbar, für "lichtscheues Gesindel" gehalten zu werden, weil man nächstens die Angetraute nur mit Taschenlampe spazieren führen könne. Lehns Retourkutsche sorge ebenfalls für Heiterkeit. Er frage sich, wo denn in aller Welt sich Farr mit seiner Eheweib herumtreibe und was sie da im Dunkeln täten: "Da, wo ich spazieren gehe, ist es nachts taghell beleuchtet."

Zunftmeister Oliver Beil gab den Verlauf der Fasnetssaison 2018 bekannt, die unter dem Motto "Im Schatten von Jamaika" steht.