Gerhard Dinse (Mitte) ist seit 50 Jahren SPD-Mitglied. Das Bild zeigt ihn mit Stettens Ortsverbandschef Walter Sambil und Bundestagskandidatin Stela Efremidis-Kirgiane. Foto: Grimm Foto: Schwarzwälder-Bote

SPD: Stettener Ortsverband zieht Bilanz

Stetten am kalten Markt. Bei der Hauptversammlung des SPD-Ortsvereins ist die lokale Führungsriege der Partei einstimmig in ihren Ämtern bestätigt worden. Vorsitzender bleibt Walter Sambil, sein Stellvertreter Gerd Feuerstein, Kassierer Manfred Pepke, Schriftführer und Pressereferent Franz Thiemann. Die Beisitzer heißen Hans-Jürgen Bauer, Werner Bock, Gudrun und Roland Schindler; Delegierte sind Gerd Feuerstein, Werner Bock und Walter Sambil; die Kasse prüfen Anita Berg und Sybille Thiemann. Derzeit zählt der Ortsverband 20 Mitglieder.

Walter Sambil, Stettener Gemeinde- und Sigmaringer Kreisrat, räumte in seinem Tätigkeitsbericht ein, die SPD sei bei der letztjährigen Landtagswahl "kalt erwischt" worden – auch das Stettener Ergebnis sei schlecht ausgefallen, und das, "obwohl wir uns im Gegensatz zur CDU und ihrem Bundestagsabgeordneten Thomas Bareiß ganz massiv für Erhalt und Ausbau des Bundeswehrstandorts eingesetzt hatten". Vor dem Hintergrund der jüngsten Vorkommnisse in der Bundeswehr, so Sambil, müsse er für die Soldaten in Stetten "eine Lanze brechen". "Wir können hier weder ein Haltungsproblem, noch falsch verstandenen Korpsgeist oder gar Führungsschwäche feststellen." Die Äußerungen der Verteidigungsministerin empfinde er daher als mehr als befremdlich. "Das war unterste Schublade – andere Minister mussten schon für viel weniger ihren Hut nehmen."

Den Kassenbericht verlas in Vertretung des abwesenden Manfred Pepke Gerd Feuerstein. Es folgte die Ehrung von Gerhard Dinse, der der SPD seit 50 Jahren gehört und laut Sambil "immer präsent und jederzeit bereit war, sich für die Ziele der Partei zu engagieren". Die Goldene Verdienstnadel der SPD heftete Dinse die Bundestagskandidatin Stella Kirgiane-Efremidis ans Revers, die in ihrer Ansprache forderte, die SPD müsse "den Mut haben, die Fehler der Agenda 2010 zu beheben". Gute Arbeit müsse auch gut bezahlt werden, ebenso müssten der soziale Wohnungsbau, die Bekämpfung der Altersarmut und die Stärkung der Kommunen forciert werden. Für all dies stehe der Kanzlerkandidat Martin Schulz – und außerdem für Kompetenz in Sachen Gesundheit und Pflege, Integration und Zuwanderung.

Nicht zu vergessen: Europa. Hier sei Schulz definitiv erste Wahl. Die EU-Politik der Union hingegen sei "desolat" und spalterisch – ihr müsse ein Ende gesetzt werden.