Isrealische und deutsche Stukkateure arbeiten auf dem Bau in Tel Aviv Hand in Hand. Fotos: Große Foto: Schwarzwälder Bote

Bauhaus: Deutsch-israelische Stukkateur-Azubis sanieren Weltkulturerbe in Tel Aviv / Mathias Hipp dabei

Die weiße Fassade eines im Bauhaus-Stil errichteten Wohnhauses in Tel Aviv – das Max-Liebling-Haus – wird von gemischten Teams junger Handwerker-Azubi aus Deutschland und Israel generalsaniert. Einer von ihnen ist Mathias Hipp aus Stetten a. k. M.

Stetten a.k.M. Das Max-Liebling-Haus in Tel Aviv ist eines von rund 4000 Wohngebäuden, die nach 1933 von deutschen Bauhaus-Architekten in der Stadt errichtet worden waren. Etwa 2000 dieser Häuser gehören heute zum Unesco-Weltkulturerbe. Auf dieser besonderen Baustelle in der "Weißen Stadt" von Tel Aviv legen Azubi des deutschen Stuckateur- und Malerhandwerks derzeit gemeinsam mit israelischen Handwerkern und Studenten Hand an.

"Open for Renovation" heißt das Projekt, dessen Ziel die Komplettsanierung und der Umbau des ehemaligen Max-Liebling-Wohnhauses zum künftigen White City Center ist.

Mit dabei sind drei Teams zu je fünf Stuckateur-Auszubildenden der Berufsschule und des überbetrieblichen Ausbildungszentrums Leonberg, die jeweils zehn Tage gemeinsam in Tel Aviv leben, Risse am Bauhaus-Gebäude sanieren und den Putz ertüchtigen. Mit dem ersten Stuckateur-Team vor Ort war auch Mathias Hipp, Auszubildender beim Betrieb Stuckateur und Tiefbau Hahn in Stetten am kalten Markt.

An der Fassade packte er tatkräftig mit an: Diese musste mit Tiefengrund und Quarzgrund vorbereitet werden, um anschließend den Oberputz aufbringen zu können.

Zusammen mit ihren israelischen Kollegen meisterten die fünf deutschen Azubi alle Aufgaben.

Neben den eigentlichen Sanierungsarbeiten an der Fassade geht es der Sto-Stiftung und dem Bundesministerium des Innern als Veranstalter aber für die jungen Deutschen und Israelis auch noch um etwas Anderes: Das gemeinsam Arbeiten auf dem Baugerüst soll dazu beitragen, den jeweils anderen Lebens- und Arbeitshintergrund kennenlernen zu können. Dafür gibt es auch ein mehrtägiges Besuchsprogramm für die Gäste aus Deutschland, das zu bedeutenden Gedenkstätten und Sehenswürdigkeiten des Landes führt.

Das künftige White City Center ist Teil des Projektes "Netzwerk Weiße Stadt Tel Aviv", das vom Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat (BMI) ideell und finanziell unterstützt wird. Nach der Sanierung soll das neue Architekturzentrum als Paradebeispiel die behutsame Weiterentwicklung des einzigartigen baukulturellen Erbes veranschaulichen.