Ob künftig noch Ausbildungsangebote auf dem Frohnstetter Übungsgelände angeboten werden, bleibt offen. Foto: Puchner Foto: Schwarzwälder Bote

Verein Deutscher Schäferhunde: Vier Amtsträger hören auf / Vereinsauflösung falls Neuwahlen scheitern

Nach der kürzlich abgehaltenen Hauptversammlung steht die Frage, ob und wie es mit der Ortsgruppe Heuberg des Vereins Deutscher Schäferhunde weitergehen wird, vollkommen in den Sternen – und das ein Jahr nach dem 50-jährigen Gründungsjubiläum.

Stetten a.k.M.-Frohnstetten. Dabei schien in der nur spärlich besuchten Mitgliederversammlung zunächst alles nach Plan zu laufen: Die Regularien waren schnell abgehandelt, wobei in den Berichten der Fachwarte schon deutlich zum Ausdruck kam, dass die Vereinsaktivitäten schon seit einiger Zeit auf Sparflamme kochen.

Im Bericht des Vorsitzenden Jürgen Seßler stand mit einem abgehaltenen gemeinsamen Arbeitsdienst zur Instandhaltung und Pflege des Übungsgeländes im Riederwäldle nur eine einzige Aktivität vermerkt. Erfreulicher fiel lediglich die Bilanz des Zucht- und Jugendwartes Alfio Tomaselli aus, der doch von einigen erfreulichen Platzierungen bei verschiedenen Zuchtschauen im In- und Ausland berichten konnte. Seiner Frustration über die derzeitige Lage im Verein, dessen Aktivitäten mittlerweile von einem immer kleiner werdenden Kreis von engagierten Mitgliedern getragen werde, gab Ausbildungswart Salvatore Marchese Ausdruck und traf damit offensichtlich genau den Nerv der anwesenden Mitglieder, die seinen Ausführungen weitgehend beipflichteten.

Er selbst opfere trotz hoher beruflicher Belastung mehrfach pro Woche abends seine Freizeit für verschiedene Ausbildungsangebote auf dem Übungsgelände – die Resonanz hierauf sei aber inzwischen mehr als bescheiden: Manchmal stehe er ganz alleine da und warte vergeblich auf trainingswillige Mitglieder.

Ein wichtiges Kriterium weshalb der Verein auch nicht mehr zeitgemäß sei und keine neuen Hundefreunde mehr anlocke, sei die mangelhafte Infrastruktur auf dem Übungsgelände: Seit Jahren verfolge man schon das Ziel einen Wasser und Stromanschluss herzustellen, tatsächlich passiert sei aber leider so gut wie nichts. Den Mitgliedern wenigstens eine Toilette auf dem Übungsgelände anzubieten, sei doch das mindeste an Grundstandard, den man heutzutage vorhalten müsste.

Aufgrund dieser ernüchternden Perspektiven habe er sich entschlossen sein Amt als Ausbildungswart zur Verfügung zu stellen. Diese Ankündigung und die schonungslose Bestandsaufnahme der Gesamtlage der Ortsgruppe, veranlasste schließlich auch den bisherigen Vorsitzenden Jürgen Seßler bei den anstehenden Vorstandswahlen nicht mehr zu kandidieren. Zum selben Schritt hatten sich bereits im Vorfeld die stellvertretende Vorsitzende Petra Löffler sowie Kassiererin Heike Mayer entschlossen.

Trotz aller Bemühungen fanden sich an diesem Abend keine Mitglieder, die bereit gewesen wären, sich für die vakanten Ämter zur Verfügung zu stellen.

Somit blieb als Fazit nur die Feststellung, dass nach Information aller Mitglieder über die derzeitige Lage der Ortsgruppe Anfang Februar eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen werden müsse, in dem bestenfalls eine neue Vorstandschaft gewählt oder ein Beschluss zur Auflösung der Ortsgruppe gefasst wird.

Es bleibt zu hoffen, dass sich alle Mitglieder des traditionsreichen Vereins ihrer gemeinsamen Verantwortung bewusst werden, damit es auch in Zukunft Hundesport in Frohnstetten geben wird. Dass es funktionieren kann, haben die Mitglieder beim letztjährigen Jubiläum eindrucksvoll bewiesen, als ein zweitägiges Fest mit Zuchtschau und abendlichem Musikprogramm mit vereinten Kräften gestemmt wurde.