Dieser Unfall ist auch den Wehrleuten unter die Haut gegangen, denn sie mussten mehrere Kinder aus den beteiligten Fahrzeugen retten. Foto: Grimm Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Lob für Einsatz / Abteilung will Jugendarbeit intensivieren / Neue Drehleiter

Stetten am kalten Markt (sgr). Mit 33 Einsätzen ist das vergangene Jahr für die Stettener Feuerwehr das bisher einsatzreichste Jahr gewesen. Gesamtkommandant Wolfgang Neusch befürchtete in der Hauptversammlung, dass es in Zukunft noch mehr werden. Angesichts extremer Wetterlagen sei davon auszugehen, dass künftig vermehrt die Hilfeleistungen der Feuerwehr beansprucht würden. "Die Qualität und Intensität der Einsätze werden vermutlich immer anspruchsvoller werden, denn die Schadenslagen sind bereits jetzt schon breit gemischt." Deshalb sei es umso notwendiger, die Übungsabende gründlich zu nutzen, denn die Herausforderungen stiegen. Da im laufenden Jahr die neue, rund 700 000 Euro teure Drehleiter geliefert wird, appellierte Neusch, "an den immens wichtigen Probenabenden" teilzunehmen, denn im Ernstfall müsse jeder Handgriff sitzen und von allen Aktiven beherrscht werden. Der Kommandant lobte die Abteilungswehr für ihre "hervorragende Arbeit" bei den Einsätzen, die viel abverlangt hätten. Dabei erinnerte Neusch an den Verkehrsunfall im Mai, bei dem mehrere verletzte Kinder aus den Fahrzeugen gerettet und per Hubschrauber in umliegende Kliniken gebracht worden seien. "So etwas geht jedem Helfer unter die Haut."

Der stellvertretende Abteilungskommandant und Ausbilder Thorsten Gulde gab einen Überblick über den Ausbildungsstand der derzeit 57 aktiven Feuerwehrleute und der 33-köpfigen Jugendmannschaft. Er kündigte mit Blick auf die neue Drehleiter Sonderdienste und -proben an, damit sich jeder bei den Vor-Ort-Schulungen mit dem neuen Gerät vertraut mache. Außerdem sollen nach der Fasnet verstärkt Kinder und Jugendliche für die Feuerwehrarbeit begeistert werden, "denn wir müssen die Altersstruktur im Fokus behalten". Es wechselten immer mehr Aktive in den Ruhestand, deshalb müsse die Jugendarbeit intensiviert werden. Ein Thema war der eher unfreiwillige Umzug des Feuerwehrmuseums aus dem Gebäude der Militärgeschichtlichen Sammlung in der Kaserne. Die Exponate des Museums werden künftig ihr Domizil im Amtshaus, dem ehemaligen Notariatsgebäude, haben. Rund 60 Mann hätten die Räume im Amtshaus renoviert, sagte Abteilungskommandant Adolf Hafner. Er bereitete auf die Verbandsversammlung der Feuerwehren am 26. Januar in der Alemannenhalle vor, bei der die Stettener Wehr Gastgeber sein wird. Es sei im vergangenen Jahr "viel geschafft und bewegt worden", sagte der Abteilungskommandant.

Bürgermeister Maik Lehn sprach den Wehrleuten Anerkennung und Respekt für deren engagierte Arbeit aus. Bei den Einsätzen hätten sich auch Schwachpunkte in der Wasserversorgung gezeigt: bei dem Wohnhausbrand in der Nusplinger Straße beispielsweise. Deshalb stünde das Thema Löschwasserversorgung für den Ortsteil Nusplingen ganz oben auf der Agenda.