Wettbewerb: Schüler sammeln fleißig Plastik für Impfungen
Stetten a.k.M.. 151 760 Deckel von Plastikflaschen haben die Schüler der Gemeinschaftsschule Stetten a. k. M. innerhalb von vier Wochen gesammelt und damit ihren Vorjahresrekord um mehr als 50 000 Deckel gebrochen. Nun haben sie ihre Deckel an die Jugendorganisation der Rotary-Clubs Sigmaringen und Ebingen, "Rotaract", übergeben. Mit dem Erlös aus dem Verkauf werden Impfungen gegen Kinderlähmung finanziert. "Rotaracter"-Präsident Thorsten Zintgraf erklärte den Sinn: "500 Deckel ergeben etwa ein Kilo wiederverwertbaren Kunststoff. Mit dem Erlös daraus kann eine Dosis Polio-Impfstoff finanziert werden."
Mit der Impfung soll weltweit die Kinderlähmung eingedämmt werden. "Bin ich froh, dass wir mit einem Anhänger gekommen sind" sagte Klaus Barking vom Rotary-Club angesichts der großen Anzahl der Kartons, gefüllt mit Plastikdeckeln. "Das ist ein echter Rekord!"
Tobias Buck, Schulsozialarbeiter der Gemeinschaftsschule, hatte 2018 die Deckelaktion als Wettbewerb unter den Klassen ausgerufen. "Das hat heuer noch besser funktioniert", meinte er strahlend. Die Klassen hätten einen regelrechten Wettkampf ausgetragen, wer die meisten Deckel zusammenbekommt. Besonders freut er sich, dass die Schüler auch in ihrer Freizeit auf "Deckeljagd" gingen. Die Kinder hätten ihre Familien zum Sammeln angeregt und seien sogar in Geschäfte gegangen, um an Leergutautomaten Mitarbeiter und Kunden um Deckel zu bitten.
Gewonnen hat die fünfte Klasse. Doch die eigentlichen Gewinner heißen Gabi und Roswitha Seßler. Die beiden Reinigungskräfte haben außer Konkurrenz mitgemacht und 30 000 Deckel gesammelt. Barkin und Zintgraf bedauerten das Ende der Aktion. "Die Preise für Kunststoffe sind so in den Keller gegangen, dass es sich nicht mehr lohnt."
Die Polio-Erkrankungen sind dank der Impfungen weltweit eingedämmt worden, doch auch in poliofreien Gebieten kann es immer wieder zu Neuinfektionen kommen. Klaus Barking zeigte die Folgen der Viruserkrankung auf, die bei einigen Menschen einen schweren Verlauf mit Lähmungen und bleibenden Schäden nimmt. Nach Jahrzehnten tritt oft das Post-Polio-Syndrom mit Schwäche, Muskelschwund und großen Schmerzen auf.
