Bürgermeister Nicolai Bischler verabschiedete vier scheidende Ortschaftsräte (oberes Bild). Der neue Ortschaftsrat schlug Xaver Rockenstein (unteres Bild, rechts) Als Ortsvorsteher vor. Beschließen wird dies formal der Gemeinderat am kommenden Dienstag. Fotos: Kleinberger Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Welschensteinachs Ortschaftsrat nimmt seine Arbeit auf / Vier Mitglieder verabschiedet

Xaver Rockenstein ist neuer Ortsvorsteher von Welschensteinach. Zumindest wenn es nach dem Ortschaftsrat geht – final zustimmen muss noch der Gemeinderat.

Welschensteinach. Bevor der neu gewählte Ortschaftsrat seine Arbeit aufnahm, wurden zunächst vier ausscheidende Räte verabschiedet. Ortsvorsteher Erich Maier würdigte das große Engagement, mit dem sie "ein nicht immer leichtes Ehrenamt" ausgefüllt haben. "Sie horchen nach, was die Bürger wollen – und müssen im Sinne der Gemeinde doch Entscheidungen treffen, die nicht immer populär sind", sagte Maier. Alle hätten immer das Wohl der Gesamtgemeinde im Blick gehabt, lobte er.

Nicolai Himmelsbach (CDU) war fünf Jahre lang Ratsmitglied. "Schade, dass du nicht mehr dabei bist", bedauerte Maier. Er überreichte ihm einen Teller mit Welschensteinacher Motiv und ein Weinpräsent.

Gerhard Steiner (FW) schied nach 20 Jahren aus dem Gremium. Er sei nicht nur im Ortschaftsrat aktiv, sondern auch Vorstand der Bachdatscher, sagte Maier und lobte eines der Projekte im Dorf: "Der Narrenkeller ist richtig toll geworden!". Die Erschließung weiterer Baugebiete sei Steiner – wie seinen Kollegen – ein Anliegen gewesen. Dass er auch Kritikpunkte ansprach, schätzte Maier sehr. Steiner erhielt zusätzlich eine Ehrenurkunde vom Gemeindetag und einen Einkaufsgutschein.

Wie aus dem Gemeinderat (wir berichteten) schied Josef Meßmer (CDU) auch aus dem Ortschaftsrat nach 30 Jahren aus. Anhand dieser langen Zeit ließ Maier die Projekte, die im Dorf angestoßen und ausgeführt wurden, schlaglichtartig Revue passieren: Von der Friedhofsumgestaltung, Sanierung der Kirche, Baugebietserschließungen und Sanierung der Allmendhalle über Radwegebau oder BZ-Verfahren bis hin zu – ganz aktuell – dem Dorfladen oder Welschensteinach als ELR-Schwerpunktgemeinde. "Wer mit offenen Augen durch das Dorf geht, sieht, was alles gemacht worden ist", stellte Maier fest. Am wichtigsten sei, miteinander um die Sache zu kämpfen.

Auch Maier selbst verlässt den Ortschaftsrat – nach 16 Jahren als Vorsteher und nach zehn Jahren als gewähltes Mitglied des Gremiums für die CDU. Steinachs Bürgermeister Nicolai Bischler ließ es sich nicht nehmen, Maier für seine Ratstätigkeit zu würdigen – als Ortsvorsteher wird er in der kommenden Woche groß verabschiedet.

"Sie haben die Interessen Welschensteinachs aufgenommen, aber immer die Balance gehalten", lobte Bischler. Auch er ließ noch einmal die Verdienste Maiers Revue passieren. Besonders beeindruckt habe ihn Maiers Wissen um die Geschichte und die Menschen Welschensteinachs – "es ist enorm". Auch die Partnerschaft mit Truchtersheim sei Maier immer ein Anliegen gewesen, mehr noch: "Er brennt dafür." Kurzum: "Sie waren für Welschensteinach ein Segen."

Zusätzlich zu den übrigen Präsenten erhielt Maier die Ehrenurkunde des Gemeindetags. Steiner überreichte ihm im Namen des Ortschaftsrats zusätzlich einen Geschenkkorb. "Du hast dich dein ganzes Leben für Welschensteinach eingesetzt, nicht nur als Ortsvorsteher", befand Steiner. Da seinen Kollegen am Ratstisch klar gewesen sei, dass er jetzt nicht ruhen werde, bekam er einen Geschenkkorb mit Leckereien zur Stärkung. "Das habt ihr Recht gemacht", bedankte Maier sich.

Mit der Verpflichtung nahm das neue Gremium dann seine Arbeit auf. Björn Krugielka (FW) schlug zur Wahl des neuen Ortsvorstehers Xaver Rockenstein (FW) vor. Das sei nur logisch, nachdem Rockenstein als Stimmenkönig aus der Ortschaftsratswahl am 26. Mai hervorgegangen war, argumentierte Krugielka.

Auf seine Ziele für die kommenden fünf Jahre angesprochen, sagte er, er sehe die Arbeit in diesem Gremium als Gemeinschaftsleistung. Ohne Gegenkandidat wolle er keine großen Wahlreden schwingen – für sinnvoller hielt er es, später mit dem Gremium in eine Klausursitzung zu gehen und in dieser einen gemeinsamen Weg zu finden.

Klausurtagung soll folgen, um gemeinsame Linie zu finden

In der anschließenden geheimen Wahl wurde Rockenstein mit fünf Stimmen gewählt. Zwei Räte stimmten gegen ihn, zwei enthielten sich. Rockenstein dankte dem Gremium für das ihm entgegen gebrachte Vertrauen und bei allen Räten für die Bereitschaft, sich einzusetzen. Er erhoffe sich eine positive Entwicklung der Gemeinde und freue sich auf eine ebenso positive Zusammenarbeit im Ortschaftsrat.

Kurz wurde diskutiert, ob ein oder zwei Stellvertreter für den Ortsvorsteher bestellt werden sollen. Das Gremium einigte sich darauf, es bei einem zu belassen und im Fall des Falles intern eine weitere Vertretungslösung abzustimmen. Stellvertretender Ortsvorsteher ist Christian Schätzle (CDU), der mit acht Stimmen und einer Enthaltung gewählt wurde.