Großzügige Treppe: Spielt der Demkmalschutz mit, wird es vor dem Steinacher Rathaus bald mondän. Foto: Kopf Architekten

Steinacher Gremium spricht sich für repräsentativen Haupteingang aus. Kein Flickwerk gewünscht.

Steinach - Das Steinacher Rathaus soll eine "mondäne" Freitreppe bekommen. Dafür hat der Gemeinderat sich am Montagabend nach intensiver Diskussion mehrheitlich ausgesprochen.

Die Ausführung der großen, repräsentativen Treppe wird wohl auf Kosten der drei Stellplätze direkt vor dem Rathaus gehen. Denn wie Thomas Kopf seitens des planenden Büros Kopf Architekten ausführte, wird es für durchfahrende Autos wohl zu eng, wenn dort noch geparkt wird. Eine Alternative wäre, die Stellplätze in den Bereich der jetzigen Wiese in Richtung Pfarrheim zu verlagern – weder Architekt noch Verwaltung wollten allerdings der Überplanung des gesamten Areals zu sehr vorgreifen. Zudem sei dieser Bereich kein Gemeinde-, sondern Kircheneigentum.

Der Entscheidung war eine längere Diskussion über das Für und Wider der "großen" Variante gegenüber einer, bei der die Treppen lediglich seitlich vom Einganz zu benutzen waren, vorausgegangen. Kopf hatte angemerkt, dass die "kleine" Lösung zu einem späteren Zeitpunkt erweiterbar sei, also als temporärer Zwischenschritt auf dem Weg zu einer repräsentativen Rathaustreppe gesehen werden könne. Die kleinere Variante hätte für einen problemlosen Erhalt der Stellplätze gesorgt. Von den meisten Räten wurde sie aber rigoros verworfen, weil sie bei einer späteren Erweiterung ein optisches "Flickwerk" befürchteten. Unter anderem äußerten Bertin Metzger und Katharina Schwendemann (beide JL), Marco Müller (CDU) und Gregor Uhl (FW) dahingehende Bedenken.

Die Parkplätze sind laut Hauptamtsleiterin Sabine Obert-Kempf nicht im Stellplatzverzeichnis der Gemeinde ausgewiesen, müssen also nicht zwingend erhalten werden. Im Gremium herrschte die Meinung vor: "Ein paar Meter können die Leute auch mal laufen", zumal es derzeit auch mit den durch Bauzäune und Ähnliches reduzierten Stellplatzumfang rund ums Rathaus gut funktioniere.

Nachdem sich nur drei der Räte für die temporäre Variante aussprachen und die Mehrheitsentscheidung damit für den Bau einer "mondänen", repräsentativen Treppe stimmte, wird die Verwaltung nun prüfen, ob diese im Sinne des Denkmalschutzes umgesetzt werden kann.

Die Kosten betragen 10. 000 Euro mehr, als wäre die kleine Variante gebaut worden. Hinzu kommt noch die Verlegung einer Wasserleitung, was aber bei beiden Varianten nötig gewesen wäre.

Der Steinacher Gemeinderat vergab in der Sitzung weitere Gewerke fürs Rathaus.

 Trockenestrich

Die Arbeiten werden von einer Triberger Firma ausgeführt. Dass deren Angebot gut 10. 000 Euro über der Kostenberechnung liegt, begründete Kämmerin Petra Meister mit dem allgemein hohen Preisniveau.

 Trockenbau

Ein Offenburger Unternehmen führt diese Arbeiten für rund 206 .000 Euro aus, was gut 20. 000 Euro unter der Berechnung liegt.

 Innenputz

Dieses Gewerk sorgte für etwas Stirnrunzeln seitens der Verwaltung. Der günstigste Bieter musste laut Meister ausgeschlossen werden, da angebotene Produkte nicht gleichwertig und teilweise sogar ungeeignet gewesen seien. Der zweitgünstigste Bieter, ein Friesenheimer Unternehmen, erhielt den Zuschlag. Dies allerdings ebenfalls erst nach intensiverer Prüfung. Die Verwaltung und das Planungsbüro würden sich um eine Einhaltung des Kostenrahmens bemühen, hieß es.

 Kostenentwicklung

Wie Meister informierte, liegt die Ausführung der Rathaussanierung derzeit mit 1,55 Prozent über der Kostenberechnung von Oktober 2017.