Der Nachwuchs im Steinacher Storchennest auf dem Rathaus wird gut versorgt. Foto: Kornfeld

Die Entwicklung der drei Jungstörche wird vom Kreuzbühl aus ständig verfolgt

Drillinge im Storchennest auf dem Rathaus in Steinach sorgen für Begeisterung. Zwei der drei Storchenkinder sind schon am 14. Mai geschlüpft.

Steinach. Das dritte Storchenkind ist ungefähr sechs Tage jünger. "Das Kleinste ist schwer zu erkennen, meistens ist es verdeckt durch die älteren Geschwister", so Franz Trautwein, der Biberacher Storchenvater. Regelmäßig beobachtet er die Storchennester in der näheren Umgebung. "Seit drei Jahren gibt es in Steinach ein Nest. Vergangenes Jahr hat sich zum ersten Mal ein Storchenpaar dort niedergelassen. Es gab jedoch damals nach 32 Tagen Brutzeit keinen Nachwuchs, die Störchin war wahrscheinlich noch zu jung", erinnert er sich.

Um so mehr freuen er und Werner Kinnast, der stellvertretende Vorsitzende des Nabu Mittleres Kinzigtal, sich über die Jungvögel. Auch Kinnast verfolgt die Entwicklung der jungen Störche. Am besten geht das vom Kreuzbühl aus.

Am gestrigen Montagmittag beobachtete er die von den Storcheneltern umsorgten Küken mit Schülern der Natur- und Werken-AG von der Georg-Schöner-Schule aus. Gespannt versuchten die Kinder einen Blick auch auf das jüngste und kleinste Storchenkind zu erhaschen. "Da, ich glaube ich habe es gesehen", war ein paar Mal zu hören.

Ungefähr acht Wochen werden die Jungstörche brauchen, bis sie flügge sind. "Das ist dann ein schöner und auch spannender Anblick", so Trautwein. Schwierig ist es für die jungen Vögel dann, zurück ins Nest zu kommen. Bis dahin hieße es Daumen drücken. "Im vergangenen Jahr sind in der Region viele Jungstörche ertrunken oder erfroren, das ist immer sehr traurig.", erinnert sich Trautwein. Nicht immer könnten die Vögel rechtzeitig gerettet werden.

Die Jungstörche in Steinach würden voraussichtlich am 16. oder 17. Juni beringt, schätzt er. Trautwein engagiert sich bereits seit Jahren für die Wiederansiedelung der Weißstörche und erinnert sich gut daran, wie er sich 2004 mit einem Kollegen zusammen für ein Nest auf dem sogenannten "Rietsche-Kamin" in Biberach einsetzte.