Fastnacht: Beim Schnurren lassen fünf Gruppen Missgeschicke der Steinacher Revue passieren
Das Schnurren der Steinacher Narrenzunft hat in diesem Jahr zum ersten Mal am Samstagabend nach der Narrenbaumstellen und nicht mehr am Fasentmontag stattgefunden. Die Terminverlegung erwies sich als richtig.
Steinach. Fünf Schnurrgruppen begeisterten in den vollbesetzten sechs Lokalen die begeisterten Zuschauer mit viel Witz, und Narretei. In einigen Schnurrlokalen wurden die Besucher in den Pausen mit Live-Musik unterhalten, beispielsweise im Clubhaus des Sportvereins von Musikern der Narrenkapelle.
Die Felsenhexen (Isabella Ries, Nicole Malinowski, Sandra Müller und Gertrud Nestler feierten ihre zehnte Schnurrteilnahme mit der Fernsehsendung "Dingsda". Sie wollten dabei nicht nur Begriffe erraten lassen, sondern bei den Tonaufnahmen Geschichten aus dem Ort ans Tageslicht bringen, die noch nicht veröffentlicht worden waren.
Da ging es beispielsweise um Karo Weber, die so tüchtig war, dass sie statt ein paar Ästen den ganzen Baum zersägt hat.
Die Homberle-Frauen hatten "Aschenputtel" und die Suche nach dem Prinzen der Träume als Thema.
Der Musikerstammtisch leitete mit Prost und Bier seine Glosse ein. Erstes Thema war die Weihnachts-Show des Musikvereins, bei der es viel Nebel gab und Reporter Gotthard Müller mit dem Fotografieren seine Schwierigkeit hatte. Seinen lautstarken Ruf "Mache de Nebel weg" hörte die ganze Halle.
Viel Gelächter gab es über die zwei Metzger in "Steine". Metzger-Bernd sei wohl der Schlauste, im Schlaf verdiene er sein Geld. Er informierte die Presse über den ersten Wurstautomat, worauf der Fläsche-Markus diese Antwort hatte: Er bestellte schnell auf der Fleischermesse einen Automaten, der eine Woche vor dem des Metzger-Bernd aufgestellt war.
Glossiert wurde auch Angelika von der "Rose" und ihre Geschäftstätigkeit in der Metzgerei. 100 Gramm Presskopf bestellt, die Waage zeigte 150 Gramm und trotzdem heißt es: "Derfs ä bisli mä si?"
Rasen-Roboter sorgt für Unruhe in der Nacht
Berichtet wurde auch über Isabelle Matt vom Friseurgeschäft, die ihren Gerhard in der Nacht weckte: "Was ist das für ein Summen, brauchen wir die Feuerwehr?" Es war aber nur der Rasen-Roboter, der nicht abgestellt war.
Spaß hatte das Publikum auch mit Arni Link, Herbert Rohkohl und Gerhard Uhl, die zusammen unterwegs waren. Gerhard hatte einen neuen Geldbeutel dabei und bekam Schwierigkeiten beim Bezahlen, weil er mit einem Mustergeld-Schein bezahlen wollte, der sich im neuen Geldbeutel befand.
In Gestalt von Julian Faltin, Lisa Leible und Steffi Dold feierte die Gruppe Abba ein Comeback. "Abba, Abba" so wurde die jeweilige Glosse eingeleitet, wie beispielsweise die von Sonnewirt-Ernst, besser bekannt als Gofi, und seinen Schwierigkeiten bei einem Konzertbesuch. Clever wie er ist, hatte er Karte und Zimmer vorab bestellt, nach drei Tagen erhalten und die Reservierungen an der Pinnwand platziert. Im Hotel angekommen, war keine Bestellung vorhanden. Beides war für den richtigen Konzerttermin bestellt. Fazit: richtig auf die Pinnwand schauen.
Gottfried Weber, der "Mecker" wollte auf Tour gehen und vorher bei "Kopfe" tanken, doch die hatten schon zu. Er fuhr nach Haslach, aber an der ersten Tankstelle war der Sprit zu teuer. Also ging es weiter zur nächsten, die hatten aber auch schon aufgeschlagen. So ging es zurück nach Steinach wo Weber feststellte: "Ins Kopfe kann man auch mit der EC-Karte zahlen". Noch viele weitere Schnurre von "Abba" sorgten für Gelächter und so einige Steinacher bekamen ihr Fett weg.
Die große Gruppe der Rumpelinas bezeichneten ihre Schnurre als "Bure zum afasse". Sie hatten einen auf der Straße liegen gelassenen Christbaum dabei (es war ein lebendiger), den es unter Schwierigkeiten aufzustellen galt.
Dabei versprühten sie viel Spaß: Steinachs Dorfleben komme in Wallung und in die Wechseljahre. Die Ampel stehe an neuer Stelle; das Rathaus sei ruiniert; dem Bischler-Bürgermeister sei Steinach einfach zu groß; wie in Welschensteinach gäbe es vielleicht eine neue Halle. Mit der Baustelle Rathaus ginge es wie beim Berlin er Flughafen: zu lang. So ging es Schlag auf Schlag, das Publikum kam aus dem Lachen nicht heraus.
Zum Ende des Schnurrabends gab es das Finale im Clubhaus des Sportvereins. Narrenvater Matthias Griesbaum verband mit seinem Dank eine Glosse über den ersten Organisator des Schnurrens, Klaus (Bolle) Ketterer, der Lehrer in Steinach ist und das Fahrrad benutze wie beispielsweise bei einem Elternabend. Daheim merkte er, dass er das Fahrrad stehen gelassen habe. Nicht schlimm, er komme ja noch in den Narrenkeller und nehme es dann mit, doch es war da schon weg und daheim.