Die Pumpelschelle ist nach einigen Wirrungen nun im Börstinger Dorfmuseum angekommen. Foto: Bieger Foto: Schwarzwälder-Bote

SWR4 berichtet heute live über die Börstinger Pumpelschelle

Starzach-Börstingen (ab). Ein altes, einzigartiges und besonders wertvolles Glöcklein besitzt die Börstinger Pfarrgemeinde St. Ottilia. Die "Pumpelschelle" wurde vor vielen Jahren auf dem Berg hinter der Wilhelmshöhe von einem Bauern bei Feldarbeiten gefunden. In unmittelbarer Nähe des Fundortes befindet sich unter einer großen und sehr alten Eiche der "Laurenbrunnen". Dort stand im 14. Jahrhundert eine kleine Ansiedelei, in der ein Klostermönch lebte. Es handelte sich um eine Außenstelle des Klosters Wittichen bei Schiltach an der Kleinen Kinzig.

Glocke besteht ausdrei Eisenblechstücken

Die Glocke besteht aus drei zusammen genieteten Eisenblechstücken, zwei Seitenwänden und einer Kappe. Die Form ist oval und misst ohne Henkel 33 Zentimeter Höhe, 28 Zentimeter Längendurchmesser und ist 20 Zentimeter breit. Der Henkel deutet daraufhin, dass sie mit der Hand geschwungen wurde.

Auffällig sind die Bronzesplitter an der Außenfläche. Dies deutet darauf hin, dass sie unter einer größeren Glocke hing, welche bei einem Feuer zu schmelzen begann und davon Partikelchen erhielt. Und da das Glöcklein sehr ausgeschlagen ist, kann man davon ausgehen, dass sie lange Zeit ihren Dienst tat.

Außer der Börstinger Pumpelschelle gibt es nach den Feststellungen des Landeskonservatoriums nur noch vier Glocken dieser Art:. Im bayrischen Murnau und Motting, in der Cäcilienkirche in Köln und in der Basilika Notre Dame zu Lyon in Frankreich.

Zeitweise war die Glocke dem Historischen Landesmuseum in Stuttgart überlassen. Im Jahre 1913 wollte man sie für 150 Mark kaufen. "Glücklicherweise ging der damalige Kirchenstiftungsrat auf das Kaufangebot nicht ein", schrieb Rektor a. D. Oskar Deyringer in seinen geschichtlichen Aufzeichnungen.

Als die Stadt Horb ihr Heimatmuseum errichtete, gab der damalige Ortsgeistliche Pfarrer Dr. Volz die Glocke als Leihgabe dorthin. Die Kirchengemeinde hat sie in jüngster Zeit wieder angefordert und jetzt ist sie wieder im Börstinger Heimatmuseum zu sehen sein.