Steinachs Bürgermeister Nicolai Bischler (links, kostümiert als Queen) überreichte einen Scheck über 1463,88 Euro an Narrenvater Matthias Griesbaum. Foto: Störr

Mit einem Jubiläumsabend ist die Steinacher Narrenzunft in ihren 125. Geburtstag gestartet. Etwa 200 geladene Gäste waren in die Festhalle gekommen, um Fledermäusen, Steinhansele, Narrenrat und Narrenpolizei zu gratulieren.

Steinach - Ein kleiner musikalischer Auftakt der Jubiläums-Veranstaltung gehörte den jungen Musikern der Steinacher Musikkapelle, die mit ihren Instrumenten durch den Saal marschierten. Das Bühnenbild zeigte das eigens für das Jubiläum entworfene Logo, bevor die gesamte Narrenzunft zu den Klängen der Homberle-Bläch-Band und unter großem Applaus einmarschierte.

Narrenvater Matthias Griesbaum begrüßte die Gäste mit dem traditionellen Spruch des Narrenbaum-Stellens: "Und des Winters lange Nächte und seiner Geister finstre Mächte – ihr Ende naht, sie müssen weichen, die Menschen warten auf das Zeichen. Die Fledermäuse aus dem Winterschlaf erwachen, es ist die Zeit zum Fasent machen. D´ Steinhansele werden munter, ja dann – ihr Alltagssorgen – rutscht mir den Buckel runter."

Steinhansele und Fledermäuse machen mit Zunfttanz den Auftakt

Die Zunft mache es stolz, dass so viele Gäste der Einladung gefolgt wären, ein besonderer Gruß ging an das Präsidium der Oberrheinischen Zünfte mit Narrenmeister Theo Schindler, Vize Gudrun Reiner sowie Urban Schmid vom Förderverein der Narrenschau Kenzingen.

Nach der ausführlichen Begrüßung machten die Hästräger die Bühne frei für den traditionellen Zunfttanz der Steinhansele und Fledermäuse. Die ersten Grußworte gehörten Bürgermeister Nicolai Bischler, der als Queen majestätisch und in bestem "denglisch" gratulierte und sich für die viele ehrenamtliche Arbeit der Narrenzunft bedankte. Die Lacher hatte er damit auf seiner Seite und überreichte mit den besten Glückwünschen als Geschenk der Vereinsgemeinschaft von Steinach und Welschensteinach einen symbolischen Scheck in Höhe von 1463,88 Euro.

Seitens der Gemeinde legte er noch einmal eine Jubiläumsgabe in Höhe von 625 Euro nach. Matthias Griesbaum zeigte sich überwältigt und bedankte sich bei den Vereinen für die Unterstützung, die im Zuge des Jubiläums auch beim Narrentreffen geleistet werde. Maya Hannen überraschte dann mit ihrem Auftritt in der Kinderbütt, wo sie über ihr furchtbar anstrengendes Kinderleben mit abendlichem Zapfenstreich, morgendlichem Appell und dem schulischen Zwang sinnierte. Der riesige Beifall freute die Nachwuchs-Närrin ganz besonders und wird Motivation für weitere Auftritte sein.

Theo Schindler gratulierte seitens des Präsidiums und blickte in die Geschichte der Zunft. Gerade die Entwicklung der Fledermaus sei aus Sicht des Brauchtumlers sehr interessant, zeige sie doch den Willen der Zunft, die Fasent organisiert auf den Weg zu bringen.

Homberle-Bläch-Bänd sorgt für musikalischen Abschluss des Abends

Im nächsten Programmpunkt brachten "Die Vögel" Heinrich Diener, Alexander Herde und Ulrike Siegel von der abendlichen Tanzband Cockpit mit ihren Liedern den Saal zum Singen und schunkeln. In den Gratulationsreigen reihten sich dann die benachbarten Bachdatscher – die ursprünglich selbst zur Narrenzunft gehörten – sowie die Patenzünfte aus Oberharmersbach, Ringsheim und Seelbach ein. Jeder auf seine eigene Art und doch im Tenor mit den besten Wünschen und Geschenken für die Steinacher Narrenzunft.

Der äußerst unterhaltsame Programm-Abschluss gehörte der Homberle-Bläch-Bänd, die zur Freude des Publikums das Garde-Team der Rumpeldinas mit dabei hatten. Und wer Frontmann Rudolf "Ruddel" Schmieder und seine Musiker kennt kann sich vorstellen, wie oft die "lieben Festgäste" im Laufe des Abends angesprochen wurden.

Im Rahmen des Jubiläumsabends wurden langjährige und verdiente Mitglieder der Zunft mit Orden der Vereinigung Oberrheinischer Narrenzünfte (VON) ausgezeichnet. Eine besondere Auszeichnung erhielt Erich Diener, der in 44 Jahren Zunft-Mitgliedschaft alle nur erdenklichen Posten innehatte. Er wurde mit der Auszeichnung "Das halbe Leben" in den Stand der Ordensträger erhoben. Mit dem Goldenen Orden der VON wurden Matthias Griesbaum, Martin Lietzau, Thomas Lietzau, Anja Mellert, Günter Schmieder, Hartmut Schneider sowie Heidrun und Gerd Schulz ausgezeichnet. Den silbernen Orden erhielten Alexander Herde und Thomas Volk. Der bronzene Orden wurde verliehen an Julian Faltin, Isabelle Fritsch, Fabian Griesbaum, Laura Herde, Marco Müller, Thorsten Millinger, Markus Rissler, Dorina Schätzle, Florian Schill sowie Clarissa und Nicolai Schwendemann.