In der Schütte sollen Fußgänger mehr Raum bekommen - dafür sollen Parkplätze wegfallen. Foto: Angela Baum

Eine Bürgerbeteiligung zur Fußgängerkonzeption organisierte die Stadt Rottenburg zum Thema „Hohes Fußgänger- und KFZ-Aufkommen“.

Am Tag danach ging es um den Schulverkehr und den Hol- und Bringverkehr an der Grundschule sowie an St. Klara. Am Nachmittag kamen rund 15 Bürger zum Stadtspaziergang, der neuralgische Punkte in Rottenburgs Innenstadt vor Augen führte.

Stadtplanungsamtsleiterin Angelika Garthe erklärte, dass der Gemeinderat bereits im vergangenen Jahr eine Fußgängerverkehrskonzeption verabschiedet hatte – und alle Ideen, die im Rahmen der Bürgerbeteiligung vorgestellt und diskutiert wurden, müssen auch noch vom Gemeinderat beschlossen werden. Im April ist die Fußgängerverkehrskonzeption im Gemeinderat auf der Tagesordnung.

Rottenburg plant eine Neuausrichtung mit Fokus auf Nahmobilität

Garthe berichtete zudem, dass die Stadt Rottenburg eine strategische Neuausrichtung der gesamten Verkehrsplanung mit dem Fokus auf Nahmobilität anstrebt. Die Rapp AG entwickelt gemeinsam mit der Stadt derzeit die Fußverkehrskonzeption, die die Kernstadt umfasst, wobei ein Hauptaugenmerk auf der Innenstadt liegen soll.

Garthe sagte, dass der Alltagsfußverkehr gestärkt werden soll – dies wurde gleich bei der ersten Station am Marktplatz am Aufgang zur Oberen Gasse deutlich – hier soll ein Poller hinkommen, der die Autos abhält und die Fußgänger schützen soll. Dennoch gebe es immer wieder gefährliche Situationen beim Begegnungsverkehr zwischen Fahrrädern und Fußgängern, so Angelika Garthe. Sie, sowie Dennis Ströbele von der Stadt, David Rau vom Ordnungsamt, Annabelle Wiedmaier von der Stadt und Janne Hesse von der Rapp AG informierten die Bürger beim Rundgang durch die Stadt.

In der Schütte sollen Parkplätze wegfallen

Verschiedenste Maßnahmen wurden vorgestellt, etwa in der Schütte – hier hatte das Ordnungsamt Sicherheitshütchen aufgestellt und großflächig Farbenspuren aufgesprüht sowie die Parkplätze gesperrt. Einfach, um zu zeigen, wie es aussieht, wenn hier mal keiner parkt. „Die Parkplätze in der Schütte reichen aus, man braucht die Parkplätze nicht“, sagte David Rau. Auch Garthe betonte, dass es gut wäre, wenn die Parkplätze wegfallen und die Autos so auf gleicher Stufe mit den Fußgängern stünden.

Schritttempo wäre in der Schütte angesagt – auch wenn es ein Schleichweg nach Remmingsheim sei, wie eine Bürgerin anmerkte. Das „Wunschkonzert“ der Verkehrsfachplanerin und des Stadtplanungsamtes kam aber im Großen und Ganzen gut an. In der Schütte seien Fußgängerbereiche zu schmal, zudem seien Parkplätze nicht optimal angeordnet.

Schrittgeschwindigkeit an der Oberen Brücke

Auch an der Oberen Brücke soll es auf Wunsch der Rapp AG und des Stadtplanungsamtes künftig entspannter zugehen. „Wir müssen einfach weg vom Auto kommen“, meinte einer der Spaziergänger, als die Idee zu einem verkehrsberuhigten Bereich am Kreisverkehr und an der Oberen Brücke vorgetragen wurde. Zwar würden dann die Fußgängerüberwege und Zebrastreifen wegfallen, doch Autos und Radfahrer müssten Schrittgeschwindigkeit fahren – höchstens 7 km/h.

Auch am Ehingerplatz sollen Parkplätze wegfallen, es soll fußgängergerecht werden. Foto: Angela Baum

Am Ehingerplatz ist der Bereich schon teilweise verkehrsberuhigt, doch sollen auch hier, wie in der Schütte, Parkplätze wegfallen – am Ehingerplatz auch, dass Gastronomie entstehen und in den Außenbereich gehen kann. „Wenn hier die Postfiliale wegfällt, braucht man hier eh keine Kurzzeitparkplätze mehr“, so Garthe.

Ideen wurden auch für den Bereich vor dem Bahnhofsgebäude vorgestellt – auch hier soll es einen Bereich mit Verkehrsberuhigung geben. Am Zehntscheuerplatz soll vielleicht ein Poller eingebaut werden, der Verkehr soll über den Metzelplatz fahren.