Der St. Georgener Andy Feind gewährt am 25. Oktober bei einer Autorenlesung Einblicke in sein Buch. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder Bote

Literaturtage: Andy Feind bietet Einblicke in sein Buch / Thema Depression im Fokus

Im Rahmen der ersten St. Georgener Literaturtage gibt der Bergstädter Andy Feind Einblicke in sein Erstwerk. In seinem Buch "Gedankengewitter" spricht er offen über seine Krankheit – und will auch anderen Betroffenen damit helfen.

St. Georgen. Um Depression geht es am Donnerstag, 25. Oktober, bei einer Autorenlesung in der Stadtbibliothek. Der St. Georgener Andy Feind wird aus seinem Buch "Gedankengewitter" lesen, von eigenen Erfahrungen mit Depression berichten und auch für persönliche Gespräche bereitstehen.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Literaturtage statt. Auf den St. Georgener Autor wurde Lucia Kienzler, Leiterin der Stadtbibliothek, bei einem Gesprächsabend während der Gesundheitswoche 2017 aufmerksam. Die Auszüge aus dem Buch hätten ihr sehr gut gefallen, erinnert sich Kienzler. Feind erwidert, er fühle sich geehrt, bei den St. Georgener Literaturtagen sein zu dürfen. Normalerweise gehe es bei solchen Veranstaltungen wohl nicht um so ernste Themen.

Sein Buch sei eigentlich schon vor einem Jahr fertig gewesen, sagt Feind. Allerdings habe es lange gedauert, bis alles seinen Qualitätsansprüchen genügte. Der Autor entschied sich für einen hochwertigen Druck – und konnte keinen richtigen Verlag finden. Deshalb nutzt er "Books On Demand", das heißt, der Druck folgt auf Bestellung.

Für Lesungen und Vorbesteller hat Feind aber vorab 200 Exemplare geordert. Ob diese rechtzeitig zur Autorenlesung da sind, ist allerdings zweifelhaft, sagt er.

Sein Werk umfasse auf 284 Seiten einen Zeitraum von seiner Kindheit beginnend bis vor etwa einem Jahr, schildert der Autor. Feind kämpft seit langem mit der Krankheit und unternahm vor ziemlich genau zehn Jahren einen Suizidversuch. Er gehe nicht davon aus, dass die Depression jemals weg sein werde, gibt Feind zu. Es gebe immer noch schlechte Tage, aber nicht über einen längeren Zeitraum hinweg, sagt er.

Im Buch habe er versucht, das Thema Depression ernst darzustellen, teilweise verwende er aber auch bildhafte Sprache, Sarkasmus und Witz. Es sei eine Mischung aus autobiografischer Erzählung, Roman und Tatsachenbericht und richte sich in erster Linie an Betroffene und deren Angehörige, aber auch an Menschen, die bisher noch nichts mit dem Thema zu tun hatten. Es beinhalte unter anderem 30 Tipps zum Umgang mit der Depression – manche sind witzig, manche ernst gemeint.

Die Arbeit am Buch sieht Feind als einen wichtigen und wesentlichen Teil seiner Therapie und würde jedem empfehlen, kreativ das abzuarbeiten, was sich angestaut hat. Beispielsweise habe er beim Schreiben den Sterbeprozess seines Vaters neu durchlebt, danach sei es ihm besser gegangen.

Bei der Autorenlesung soll es nicht nur um Auszüge aus dem Buch gehen. Feind möchte auch über die Hintergründe des Textes berichten, für persönliche Gespräche zur Verfügung stehen oder über Suizid sprechen. Das sei einer der Hauptrisikofaktoren der Krankheit.

Das Buch: Andy Feind, "Gedankengewitter – inmitten meines Gedankentornados", Books on Demand, 19,99 Euro.

Die Lesung mit Andy Feind ist am Donnerstag, 25. Oktober, in der Stadtbibliothek. Beginn ist um 19 Uhr, Einlass bereits ab 18.30 Uhr. Die Veranstaltung findet auf Spendenbasis statt.