Nach beeindruckender Wiedergabe des Himmelfahrtsoratoriums stellt sich die Kantorei dem Fotografen. Vorn sind die Solisten zu erkennen: Peter Hastedt (von links), Klemens Mölkner, Sarah-Lena Eitrich, Lea Sophie Decker, Sebastian Walser und Dirigent Jochen Kiene. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Musik: Bachkantate erklingt in der Lorenzkirche / Himmelfahrtsoratorium bestens umgesetzt

St. Georgen. In der evangelischen Lorenzkirche wurde Christi Himmelfahrt mit der Bachkantate BWV 11 gefeiert. Daneben gab es aus Anlass des Christustages Gelegenheit zur Begegnung und zum Gedankenaustausch, um die Zugehörigkeit zu Jesus Christus zu bezeugen.

Im Zentrum des Gottesdienstes stand das Himmelfahrtsoratorium "Lobet Gott in seinen Reichen", ein hoffnungsvoll glänzendes Werk, das durch die Kantorei mit dem exzellenten Kantatenorchester und Vokalsolisten unter dem souverän dirigierendem Kantor Jochen Kiene aufgeführt wurde. Treffend waren die Tempi gewählt und bestens agierte Peter Hastedt an der Orgel.

Der freundliche Grundton wurde bereits in der Orchester-Intrada deutlich, gefolgt vom Chor, der den titelgebenden Text mit geschlossenem Klang transparent vermittelte.

Eindrucksvoll gestaltete Klemens Mölkner (Tenor) den Evangelisten. Sein Talent als gefestigter Kantatensänger bewies er vor allem bei "Sie aber beteten ihn an" mit Textnähe und Ausdruckskraft.

Lob galt dem Orchester, das Leidenschaft nicht nur bei "Ach, bleibe doch" spüren ließ. Hier kam auch die klare, sich in der Höhe bewährenden Stimme der Altistin Sarah-Lena Eitrich zur Geltung; eine wehmütige Erinnerung an das Weihnachtsoratorium.

Seinen gereiften Bass setzte Sebastian Walser beim Rezitativ "Ach Jesu, ist dein Abschied schon so nah" ein. Zusammen mit dem Tenor gestaltete er "Ihr Männer von Galiläa". Edel, gefühlvoll waren Flöten, Oboe und Streicher bei der Arie "Jesu, deine Gnadenblicke" zu hören, wobei Lea Sophie Decker den Sopranpart übernahm.

Triumphal gelang der Schluss-Choral "Wenn soll es doch geschehen" mit konzertierendem Orchester, jubelnder Oboe, schmetternden Trompeten und wirbelnden Pauken.

Ferner gefielen Petra Wolff und Daniel Bachmann mit dem Violinduo beim Gemeindegesang "Wir danken dir". Imponieren konnte Peter Hastedt an der Orgel bereits beim Vorspiel zum Eingangslied "Jesus Christus herrscht als König". Er gab schließlich eine gute Visitenkarte mit einem Satz aus Widors zweiter Orgelsinfonie ab. Herzlicher Beifall galt allen musikalischen Akteuren.

Die Liturgie hatten Wilfried Lange und Winfried Frech übernommen und in seiner Predigt ging Paul-Ludwig Böcking auf den "Impulsgeber" Jesus Christus ein, der nach dem Johannes-Evangelium Frieden bringt, die Kirchen und Herzen aufschließt und den Auftrag an seine Nachfolger gibt, Sünden zu erlassen, wozu es der Liebe bedarf.