Die Schwestern Lilly (links) und Stella schwingen in der Turnhalle an den Seilen. Fotos: Stiegler Foto: Schwarzwälder Bote

Ferienprogramm: Abschlusstag in der Robert-Gerwig-Schule

Das Kinderferienprogramm des Kinder- und Familienzentrums Weidenbächle (Kifaz) ging am Freitag zu Ende. Am Abschlusstag war für die Kinder Basteln, Tanzen und Ringen angesagt.

St. Georgen. Konzentriert steht Luca an einer der vier Arbeitsstationen in der Mensa der Robert-Gerwig-Schule. Mit ruhiger Hand hält er die Heißklebepistole und fokussiert den vor sich liegenden Traumfänger. "Der fängt Träume", erklärt er. "Albträume und so." Sie verfangen sich in dem feinen Netz aus Schnüren, das er über das kreisrunde Gestell gespannt hat. Jetzt verziert er sein kleines Kunstwerk. "Ich klebe da jetzt die Federn dran und dann die Murmeln. Stück für Stück." Später soll der Traumfänger über seinem Bett hängen und die schützende Wirkung entfalten. "Wenn mein Papa an die Decke kommt."

Beim Abschlusstag des Ferienprogramms des Kifaz hätten sich noch einmal 23 Kinder, zwischen sechs und zehn Jahren, eingefunden, um den Vormittag mit Spiel, Sport und Bastelspaß zu verbringen, freut sich die Erzieherin Regina De Souza.

Ihr Fazit der vergangenen drei Wochen fällt sehr positiv aus: "Ich mach’s das dritte Jahr und es wird jedes Jahr spannender und ist immer besser besucht. Der Bedarf scheint da zu sein." Die Kinseien dieses Jahr super drauf gewesen. "Ein Höhepunkt war auf jeden Fall der Besuch des Hochseilgartens in Triberg und der Barfußpark in Gutach. Das kannten viele nicht: So ohne Schuhe über Wiese, Matsch und Steine zu laufen."

Zum Abschlusstag teilen sich die Kinder in drei Gruppen auf: Basteln im Kreativraum, Toben in der Turnhalle und – erstmalig – die Trachtengruppe. Dort sind Verena Hantmann und Birgit Santalucia vom Trachtenverein zu Besuch, zeigen den Kindern eine Mädchen- und eine Jungentracht, spielen "Alle meine Entchen" auf Kuhglocken und tanzen einen wilden Reigen zu zünftiger Musik.

In der Turnhalle hängen die Schwestern Stella und Lilly in den Seilen. Kopfüber baumeln die Mädchen, die Beine fest in den Ringen verhakt. "Wir haben zuhause auch so Hänge-Dinger im Garten", erzählt Stella. Deswegen könne sie das so gut. Außerdem, verkündet sie stolz, sei sie auch im Turnverein. Auf dem Hallenboden liegt auch eine dicke Matte: die "Catch-Arena". De Souza erklärt: "Hier dürfen die Kinder Ringen. In dem Alter ist Kräftemessen ein unheimlich wichtiges Thema, gerade auch für Jungen." Aber auch Mädchen würden gerne mitmachen. Und wenn die sich mit einem Jungen anlegen, sei es besonders spannend. Außerhalb der Matte und in den Gängen ist das Rangeln verboten. "Besser sie machen es in der Turnhalle und unter Regeln."

Im Kreativraum geht es ruhiger zu. An vier Tischen werkeln die Kinder an unterschiedlichen Projekten. Der sechsjährige Roman zeichnet einen Golfplatz auf ein Banner mit Motiven zum Thema Kinderrechte. Sonja und Jana bemalen derweil weiße Baseball-Caps. Die siebenjährige Jana arbeitet mit viel Blau, ihrer Lieblingsfarbe. Glitzerblau. Wenn die Farbe getrocknet ist, will sie noch Sterne aufmalen. Sonja, acht Jahre alt, hat sich für Rot entschieden, ihre Lieblingsfarbe. Über den Mützenschirm malt sie einen bunten Regenbogen.

Luca hat seinen Traumfänger inzwischen mit allerlei bunten Federn und Murmeln verziert. Der Klebstoff zieht lange Fäden von den Händen bis zur Tischplatte. "Später geh ich in die Turnhalle. Da prügel ich mich mit Felix." Und um seinen Worten Nachdruck zu verleihen versichert er: "Wir machen das echt!" Dann hängt er sich seinen Traumfänger ans Ohr.