Mit trockenem Humor unterhält der Kabarettist Rolf Miller die Gäste im Theater im Deutschen Haus. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder Bote

Kabarett: Rolf Miller begeistert mit seinem Programm

Rolf Miller trat im Theater im Deutschen Haus auf. Bereits im Vorfeld war die Vorstellung in St. Georgen restlos ausverkauft. Der Kabarettist nahm allerlei Themen auf die Schippe: Von beleidigten Frauen über den Brexit bis hin zur Fußballweltmeisterschaft.

St. Georgen. Viel Vergnügen bereitete Rolf Miller Besuchern des Theaters im Deutschen Haus mit seinem Programm "Se Return of se Normal One". Mit Wortspielereien, teils schwarzem Humor und nicht immer ganz politische korrekten Aussagen sorgte er für viele Lacher.

Geschichten über Luftloch-Mario oder Querpass-Toni

Miller berichtete von absurden Erlebnissen mit seinen Kumpel Achim, Jürgen und Rolf. Ein großes Thema war Fußball, da machte er sich über Luftloch-Mario oder Querpass-Toni lustig. Bei der Weltmeisterschaft in Russland sei die Sportart der Deutschen nicht immer klar gewesen. Miller fühlte sich eher an die Paralympics erinnert.

Für viel Vergnügen sorgten immer wieder Millers Wortspiele, bei denen bekannte Redensarten etwas anders rüberkamen als ursprünglich gedacht. Man dürfe nicht alles glauben, was man denke, meinte er, und "Das Ziel ist im Weg". Miller machte sich auch über die mangelnde Zeugungsfähigkeit eines Kumpels lustig, der mit offenem Hosenladen herumlief. "Wenn der Vogel tot ist, kann man den Käfig ruhig aufmachen."

Bissige Kommentare gab es zu "Atompilzkopf Kim Ja und", dem einzigen Koreaner mit Übergewicht, oder Friedrich Merz, "der ersten Ratte, die zum sinkenden Schiff hinschwimmt". Und Brexit klinge für ihn wie ein neues Katzenfutter.

Wenig begeistert war er von Veganern und Homöopathie. Globuli seien die Kügelchen, die früher in Tintenpatronen waren. Wenn man vergesse, die immer weiter verdünnten Wirkstoffe zu nehmen, bekomme man eine Überdosis.

Er habe nichts gegen Frauen, versicherte Miller. Jede sei für ihn nicht Minus oder Plus sondern Null. In Saudi-Arabien dürften sie nicht mal ohne Begleitung auf die Straße, und trotzdem müsse eine Abdeckplane drüber. Mit schwarzem Humor erinnerte er an eine Abstimmung zur Homoehe mit 500 Nein- und null Ja-Stimmen sowie zwölf Enthauptungen.

Viele Albernheiten kommen beim Publikum gut an

E-Autos "mit der Reichweite eines Akkuschraubers" hielt er den Aufkleber "Hier wird Diesel noch mit Liebe verbrannt" entgegen. Bei einer Freundin vermutete er ob ihres Aussehens Eisenträgerpeeling. Schönheits-OPs seien leichter gemacht als getan und ein ganz schmaler Spagat, Ausländer ein zweigleisiges Schwert. Welche Frau traue sich heute noch nachts nackt auf die Straße. Frauen könnten derweil besser verzeihen als Männer, "auch wenn gar nichts war".

Auf eine "Hubschraubermutter" war Miller nicht gut zu sprechen. Immerhin sei sie sprachbegabt, spreche fließend Blödsinn. Ähnliches denke sein Opa über Ballerspiele. Früher habe man Leute noch an der frischen Luft erschossen.

Auch politisch korrektes Verhalten nahm Miller aufs Korn. "Schwarz" dürfe man nicht mehr sagen, da es "negerfeindlich" sei. Nicht ganz klar war er sich über "nukleare Küche" mit "gefüllten Kaulquappen mit Seifenblasen". In Bezug auf die "Me Too"-Kampagne fragte er, ob er beim nächsten Mal auch Nein sagen müsse, wenn ihn eine Frau belästige.

Die vielen Albernheiten Millers gefielen dem Publikum augenscheinlich und so gab es zum Ende des kurzweiligen Programms viel Applaus. Eine richtige Zugabe wollte er aber nicht geben. Entweder sei das Programm gut, dann brauche man die Zugabe nicht, oder es sei blöd, dann bringe die auch nichts mehr, verabschiedet er sich.