Foto: Schwarzwälder Bote

Schreinerin Isabell Ketterer ist Innungsbeste bei Abschlussprüfung / Fasziniert von ihrem Beruf

Isabell Ketterer aus Schonach ist Innungsbeste bei der Abschlussprüfung der Schreiner im Schwarzwald-Baar-Kreis.

Schonach/Furtwangen. Nach ihrer dreijährigen Ausbildungszeit in der Furtwangener Schreinerwerkstatt von Martin Schwer lieferte sie als Gesellenstück einen sauber gearbeiteten Schminktisch ab, der auch im Design überzeugen konnte. Darauf ist sie stolz, auf ihr Werkstück, ihr Fachwissen und ihre handwerklichen Fertigkeiten und darauf, einen Beruf gefunden zu haben, der sie erfüllt. Isabell Ketterer schwärmt von ihrem Beruf und von der Kreativität, die das Schreinerhandwerk bietet. Sie ist fasziniert vom Entwicklungsprozess und der Formgebung bei Möbeln und Inneneinrichtungen, und für sie ist Holz der schönste Werkstoff der Welt. Besonders haben es ihr Birn- und Kirschbaumholz angetan, das durch seine außergewöhnliche Maßerung und die Farbvariationen besticht. "Habt Mut zum Handwerk", rät sie den Schulabgängern, "das ist so kreativ, und ihr habt ein greifbares Ergebnis."

Klar vorgezeichnet war ihr Weg nicht. Wohl werkelte sie schon immer gerne mit ihrem Vater Lionel Ketterer, während der Schulzeit interessierte sie die Richtung Modedesign mehr. Nach ihrem Realschulabschluss wechselte sie zur Robert-Gerwig-Schule nach Furtwangen ans Technische Gymnasium mit der Fachrichtung Gestaltungs- und Medientechnik. Dort fiel dann ihre Entscheidung für das Handwerk. Die Vielfältigkeit, die Arbeit mit Holz und anderen Materialien und die unterschiedlichen Möglichkeiten einer späteren Spezialisierung reizten Isabell Ketterer und führten zu dieser Entscheidung. Eine Ausstellung der Schreiner-Gesellenstücke im Haus der Wirtschaft in Stuttgart während ihrer Schulzeit bestärkte sie. "Und bald steht mein Gesellenstück dort, das hätte ich damals nie gedacht", wundert sie sich fast ein wenig.

Im Oktober findet in Stuttgart, ausgeschrieben vom Landesverband Holz und Kunststoff, ein Design- und Gestaltungswettbewerb statt, und eines der Prachtexemplare, die sich um den Preis bewerben, wird der Schminktisch von Isabell Ketterer sein. Zuvor jedoch nimmt sie an einer Leistungsprüfung der Handwerkskammer Konstanz in Waldshut teil. Neben der Präsentation des Gesellenstückes stehen auch praktische Prüfungen an. Ebenfalls erfreut äußerte sich ihr Ausbilder, Diplom-Designer Martin Schwer, über den Erfolg seiner Auszubildenden. Er unterrichtet an der Robert-Gerwig-Schule neben seiner Schreinerwerkstatt im Gymnasiumszweig Gestaltungs- und Medientechnik. Diese Schreinerwerkstatt war es auch, die den Ausbau der Turmstube im Freiburger Münster bearbeitete. "Ich finde das so cool, da mitzuwirken, wo schon vor 100 Jahren geschreinert wurde", ist Isabell Ketterer tief beeindruckt von dieser Arbeitsstelle.

Vorerst arbeitet sie als Schreinergesellin in ihrem Ausbildungsbetrieb weiter. Massivholz-Möbelschreinerei und die Fertigung passgenauer Inneneinrichtungen sind exakt das, was für sie den Reiz des Berufes ausmachen. Ob sie sich später weiter spezialisiert oder den Meistertitel anstrebt, lässt sie auf sich zu kommen. "Mir steht die Welt offen", ist Isabell Ketterer glücklich in ihrem Beruf mit all seinen Möglichkeiten angekommen.