In der Sommerauer Straße gehört dieses Schaufenster von Anfang an zum Ausstellungskonzept der Sammlung Grässlin. Foto: Wolfgang Günzel, Offenbach Foto: Schwarzwälder Bote

Kunst: Ursula und Hanns Wiesenauer aus Stuttgart zu Besuch in St. Georgen / Eröffnung am 16. September

St. Georgen. Die Sammlung Grässlin eröffnet ihre neunte Ausstellung in St. Georgen am Sonntag, 16. September, um 12 Uhr. Bereits seit 2006 gibt die Familie Einblicke in ihre private Sammlung nationaler und internationaler Kunst der 1980er-, 1990er- und 2000er- Jahre. Dieses Jahr wird das Ausstellungskonzept erstmals erweitert, indem die Sammlung des Stuttgarter Ehepaars Ursula und Hanns Wiesenauer zu Besuch in St. Georgen ist. In "Gastspiel – Werke aus den Sammlungen Grässlin und Wiesenauer" treten ausgewählte Arbeiten in einen Dialog.

Im Kunstraum Grässlin wird mit Arbeiten von Meuser aus den 1980er- bis 2000er- Jahren ein Überblick über das Werk des Künstlers präsentiert, dessen Atelier und Materiallager bekanntermaßen der Schrottplatz ist. Schrott ist ein Material, das durch viele Hände ging und sich durch deren Nutzung veränderte, bis es schließlich überflüssig war und weggeworfen wurde. Meuser greift dieses Material auf.

Durch seine Bearbeitung löst er es zwar aus seiner einstigen Zweckgebundenheit, verhindert aber auch, dass der Schrott in den Recyclingkreislauf eintritt und seine Form durch Einschmelzung verliert. Zuschnitt, Schweißung, Stauchung, Faltung und Oberflächenbehandlung bereiten das Rohmaterial auf und hauchen ihm neues Leben ein, ohne das alte unsichtbar zu machen. Dieser Prozess wird durch eine Umwidmung abgeschlossen. Titel, die zwischen der Banalität eines Kneipenwitzes und bildgebender Poesie schwingen, weisen den Skulpturen nicht nur einen Namen, sondern auch ein Gesicht zu.

In den "Räumen für Kunst", den über das gesamte Stadtgebiet verteilten externen Ausstellungsräumen der Sammlung Grässlin, werden ausgewählte Werke der 1980er- und 1990er-Jahre präsentiert.

Die Künstler der 1980er-Jahre sind mit Malereien, Skulpturen und Installationen von Werner Büttner, Günther Förg, Georg Herold, Martin Kippenberger sowie Albert und Markus Oehlen vertreten. Des Weiteren trifft man beim Rundgang auf konzeptuelle Arbeiten von Heinrich Dunst, Helmut Dorner, Imi Knoebel oder Heimo Zobernig und auf die sich zwischen Abstraktion und Figuration bewegenden Malereien von Herbert Brandl und André Butzer. Außerdem sind Dauerinstallationen von Michael Beutler, Asta Gröting, Erich Hauser, Kalin Lindena, Reinhard Mucha, Ulrich Rückriem, Franz West und Joseph Zehrer zu sehen.