Interessiert verfolgen die Anwesenden die Ausführungen von Bürgermeisterstellvertreter Manfred Scherer zur Intensivierung der Städtepartnerschaften. Foto: Mittelstaedt Foto: Schwarzwälder-Bote

Städtepartnerschaft: Freundeskreis soll zukünftig neue Impulse einbringen

Mit vier Städtepartnerschaften ist die Bergstadt St. Georgen im Vergleich zu anderen Kommunen reichlich gesegnet. Sehr unterschiedlich sind allerdings die Kontakte zu den einzelnen Partnerstädten.

St. Georgen. Um ein Gleichgewicht herzustellen, hatte CDU-Stadtrat und Bürgermeisterstellvertreter Manfred Scherer schon länger mit dem Gedanken gespielt, einen unabhängigen "Freundeskreis Partnerstädte" ins Leben zu rufen. Der Initiator hat in den vergangenen Jahren auf eigene Kosten alle vier Partnerstädte besucht und unterschiedliche Erkenntnisse gewonnen. Passend zum Thema fand die Initialveranstaltung in den Räumen des "Centro Italiano" an der Hauptstraße statt. Eingeladen hatte Scherer eine Reihe von Bürgern, die sich künftig für verstärkte Kontakte zu den Partnerstädten einsetzen wollen.

Augenmerk liegt auf Museros und Scandale

Das besondere Augenmerk soll auf die Partnerstädte Museros und Scandale gerichtet werden. Im Fluss sei laut Scherer die Beziehung zur französischen Partnerstadt Saint Raphaël an der Côte d’Azur (35 000 Einwohner). Hier setzt sich Zoran Josipovic, Lehrer am Thomas-Strittmatter-Gymnasium, seit etwa zehn Jahren erfolgreich für den Schüleraustausch ein. Ein solcher funktioniert seit über 20 Jahren auch bestens mit der südfinnischen Partnerstadt Vesilahti (etwa 4700 Einwohner).

Die Schulpartnerschaft zwischen der Realschule St. Georgen und der Vesilahten Yläaste (Gesamtschule) war zudem Grundlage für die im Jahr 2002 vollzogene Städtepartnerschaft. Diese wurde seither durch gegenseitige Besuche zahlreicher Vereine der Bergstadt belebt. Neben der Stadtmusik und der Trachtenmusik Langenschiltach waren auch Delegationen der Feuerwehr und der Landjugend zu Gast in Vesilahti.

Auf privater Ebene treffen sich häufig zudem einige Jäger beider Städte. Laut Manfred Scherer ist es sein Bestreben, auch für die anderen Partnerstädte eine ähnliche Belebung zu erreichen. Einen wesentlichen Beitrag will auch Lucia Kienzler, Leiterin der Stadtbibliothek, liefern. Sie hat in St. Georgen und Umgebung lebende französische und spanische Bürger eingeladen, die sich verstärkt um weitere Kontakte zu Saint Raphaël und Museros (6300 Einwohner) kümmern wollen. Die zuletzt etwas vernachlässigten guten Beziehungen im musikalischen Bereich will laut Thomas Kieninger auch die Stadtmusik wieder aufleben lassen.

Für eine Ausweitung der Beziehungen zur italienischen Partnerstadt Scandale (3200 Einwohner) hofft Manfred Scherer auf Unterstützung aus dem "Centro Italiano", dem Gastgeber der Startveranstaltung. Er präsentierte den interessierten Teilnehmern der Veranstaltung eine ganze Reihe an Ideen. So könnte man Weihnachtsbäume in der Stadt aufstellen, die den Partnerstädten entsprechend geschmückt werden. Angedacht sei auch eine Krippen-Ausstellung. Schön fände er auch Vernissagen von Künstlern der Partner. Alle Teilnehmer waren sich darin einig, möglichst viele private Kontakte herzustellen. Hilfreich sei es sicher, Vereine mit einzubeziehen, die in allen Städten aktiv sind – etwa im Bereich Fußball, Tauchsport oder anderen Betätigungsfeldern.

Weiteres Treffen 2018 bereits in der Planung

Auf politischer Ebene gebe es laut Scherer für das Jahr 2018 bereits konkrete Pläne. So will Erkki Paloniemi, Gemeindedirektor von Vesilahti, vor seiner Pensionierung noch einmal zum Stadtfest kommen. Bemühen wolle man sich um einen Besuch der Bürgermeisterin aus der spanischen Partnerstadt Museros. Bis zum nächsten Treffen des unabhängigen Freundeskreises im kommenden Jahr wollen die Teilnehmer Ideen sammeln. Als ersten Schwerpunkt sieht Initiator Manfred Scherer die Kontakte zu Museros. Er selbst stelle sich gerne als Ansprechpartner zur Verfügung.