Das Atelier in der Friedrichstraße wird zu einem Ort des Austausches für kunstbegeisterte Besucher. Foto: Bösinger Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Offenes Atelier wird zum Treffpunkt für Kulturbegeisterte / Konzept überrascht manchen Besucher

St. Georgen. Eine besondere Kunstausstellung konnte man sich jüngst im offenen Atelier von Global Forrest ansehen. Die Künstlerinnen Irene Pérez Hernández, Natalie Obert und Jessica Twitchell stellten ihre aktuelle Edition aus.

Wer aber eine normale Ausstellung erwartet hatte, in der man von Gemälde zu Gemälde wandert und immer genug Abstand halten muss, der wurde überrascht.

Denn das ist ein Hauptmerkmal der Kunst: Sie soll anders sein und Erwartungen sprengen. Nicht wie in einer typischen Ausstellung, sollte hier der Besucher ein Teil der Kunst werden. Anfassen und Anprobieren war deshalb erwünscht.

Natalie Obert und Jessica Twitchell beschränken sich nämlich nicht nur auf die klassische Kunst, sondern nutzen Kleidung, um darauf ihre Werke zu drucken. So entstehen einzigartige Stücke, auf denen die beiden Künstlerinnen zudem Teile St. Georgens mit einarbeiten. Die Muster sind etwa inspiriert von Hausfassaden, die sie in der Bergstadt gefunden haben. Diese Second-Hand-Kleidungsstücke konnte man in der selbst eingerichteten Umkleidekabine anprobieren und somit im wahrsten Sinne des Wortes hautnah erleben.

Werke sind von regionalen Merkmalen inspiriert

Die Kunst wird zum Gebrauchsgegenstand und umgekehrt. Auch Irene Pérez Hernández ließ sich von einem regionalen Merkmal, der Schwarzwälder Uhrindustrie, anregen. Ihre Kunst handelt hauptsächlich von Zeit und Vergangenheit, weshalb in ihrer aktuellen Arbeit Uhrzeiger aus Holz oder auch Plastik gezeigt werden. Diese Zeiger sind immer gegen den Uhrzeigersinn ausgerichtet und sollen somit auf die vergangene Zeit hinweisen.

Die Besucher des Ausstellungsraumes, welcher früher einmal eine Uhrenfabrik war, konnten also ganz neue Erfahrungen machen. In dem von Licht durchfluteten Atelier konnte man sich gemütlich zusammensetzen, sich austauschen, Kaffee und Kuchen essen und sogar einen Ausblick über die Stadt genießen – wenn man sich traute, durch das Fenster auf das Dach des Hauses zu klettern. So kamen einige Kunstgegeisterte Menschen zusammen, die sich mit dieser Art von Werken auseinandersetzten und beeindrucken lassen wollten.

Das Atelier kann auch noch weiterhin besichtigt werden. Eine Voranmeldung unter der E-Mail info@global-forest.com ist erwünscht.