Sie sind Garanten für eine gekonnte Aufführung von Sergej Prokofjews "Peter und der Wolf": Karsten Dönneweg (von links), Thomas von Lüdinghausen, Annette Schütz, Wolfgang Wipfler, Hanno Dönneweg und Dirk Altmann. Fotos: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Bergstadtsommer: Musikern gelingt eine ansprechende Inszenierung des Märchens "Peter und der Wolf"

St. Georgen. Zum Kinderkonzert hatte die St. Georgener Bürgerstiftung eingeladen. Kleine Kinder, aber auch reifere Semester kamen in die Stadthalle, um "Peter und der Wolf" im Rahmen des Bergstadtsommers zum Nulltarif zu erleben.

Die "sinfonische Erzählung für Kinder" ist eine kompositorische Erfindung des Russen Sergej Prokofjew. Nach Jahren der Abwesenheit von Russland ließ sich der Komponist endgültig 1936 wieder in seinem Heimatland nieder und wollte sich öffentlichen Aufträgen im Geiste sowjetrussisch-stalinistischer Ideologie nicht verschließen. Gleichwohl wurde er aufmerksam vom großen Bruder beäugt.

Vom künstlerischen Standpunkt aus wollte er jedoch frei sein, und da schien ihm ein musikalisches Märchen unverfänglich und sinnvoll. Die Lage meisterte Prokofjew mit musikpädagogischem Willen und Ziel. Da werden einerseits Instrumente vorgestellt und andererseits eine lebensnahe Geschichte entworfen, bei der die Instrumente zu Figuren werden und sich alles zum Guten wendet.

Moderator und Erzähler Karsten Dönneweg konnte feststellen, dass einige der Kinder alle Instrumente erkannten, so die von Thomas von Lüdinghausen geblasene Flöte, die den Vogel verkörperte. Die Ente wurde mit der Oboe von Annette Schütz in Szene gesetzt und mit seiner Klarinette ließ Dirk Altmann die Katze heranschleichen. Drohend näherte sich der Wolf, den musikalisch Wolfgang Wipfler mit seinem Horn vertrat und gemütlich tappte der Großvater alias Hanno Dönneweg mit seinem Fagott daher. Als Gewehrschüsse abgefeuert wurden, musste Karsten Dönneweg und sein Paukeneinsatz ran.

Neben der Vorstellung der Instrumente und ihren Aufgaben erklang zunächst die motivisch erkennbare "Ouvertüre". Dann begann die Geschichte mit Peter, der den Morgen genoss, durch den Garten schlenderte, den fröhlichen Vogel zwitschern hörte und die watschelnde, schnatternde Ente sah, die vom Vogel geneckt wurde. Beider Unbekümmertheit wollte die Katze nutzen, um an eine Speise heranzukommen. Doch die Ente floh in die Mitte des Teiches und der Vogel machte es sich auf einem Baumast bequem.

Opa ärgerte sich über das offene Tor, das bald geschlossen wurde. Ein großer, grauer Wolf nahte vom Walde her mit bedrohlich reagierendem Orchester-Fortissimo. Die Katze floh auf den Baum, doch die Ente musste dran glauben. Mit einer Seilschlinge gelang es Peter, den Wolf zu fangen, bevor Jäger ihn mit lautem Geknall erschießen konnten.

Damit alles friedlich endet, wurde Isegrim in den nahen Zoo mit einem munteren Marsch gebracht. Und wer genau lauschte, hörte die Ente im Magen des Wolfes quaken. Opa und Katze folgten behäbig dem Zug und der Vogel tirilierte über ihnen.

Den Bläsersolisten des Schwarzwald-Kammerorchesters und dem Erzähler war eine ansprechende Inszenierung gelungen, zu deren Komplettierung auch eingeblendete Bilder verhalfen. Musikerkinder hatten dazu unter Anleitung von Tanja Neipp einzelne Szenen gemalt, die visuell gut ankamen.