Das Pfarrerehepaar Susanne und Friedemann Fritsch wird mit viel Lobesworten verabschiedet. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder Bote

Empfang: Viele Herausforderungen gemeistert / Veranstaltungen durch Gesang und Gitarrenmusik bereichert

St. Georgen (hü). Viele Lobesworte gab es beim Empfang zum Abschied des Pfarrerehepaares Susanne und Friedemann Fritsch im evangelischen Gemeindehaus in St. Georgen. "Wir werden euch sehr vermissen", so Daniela Hils, Vorsitzende des Ältestenkreises. Nach einer langen Vakanz hätten auf das Paar viele Aufgaben gewartet, die größte sei die Zusammenlegung dreier Gemeinden gewesen, dazu die Renovierung von Weißloch und Kirchvorplatz und die Verringerung der Quadratmeter in Gemeindehäusern. Sie hätten die Gemeinde durch Gesang und Gitarrenmusik bei Gottesdiensten bereichert. Dort habe das Paar oft gesellschaftliche Entwicklungen integriert. Seit Beginn ihrer Tätigkeit gab es 175 Taufen, 59 Trauungen und 359 Bestattungen.

Das Paar habe viele seiner Visionen für die Gemeinde nicht umsetzen können, da sich zu viele Probleme in den Vordergrund gedrängt hätten. Als Geschenk gab es unter anderem für Friedemann Fritsch Whiskey, für seine Frau einen Rosenstrauch. Jede Rose solle an die Liebe Gottes erinnern, betonte Daniela Hils.

St. Georgen verliert für eine Weile das Pfarrhaus als Institution

Mit dem Weggang werde man für eine Weile die lange Institution des Pfarrhauses verlieren, stellte der Kirchengemeinderatsvorsitzende Oliver Porsch fest. Er erinnerte an Luther, der mit seiner Frau in ein Pfarrhaus zog und das Vorurteil teilte, Frauen an den Herd zu binden. Ob man in heutiger Zeit, mit fünf Frauen an seiner Seite, solch patriarchales Standesdenken durchhalte, wisse er nicht, so Porsch unter Bezugnahme auf die vier Töchter des Ehepaars.

"Die Jahre mit euch waren ein Geschenk Gottes"

Ein Fernhalten von Susanne Fritsch aus dem öffentlichen Leben sei nicht gelungen. Als sehr unterhaltsam habe er es empfunden, wenn das Paar nicht einer Meinung gewesen sei. Für beide sei es sicher ein großes Glück und eine Herausforderung, nicht nur Tisch und Bett, sondern auch die Arbeit zu teilen.

Roland Scharfenberg lobte seinen Kollegen als Pfarrer, der rechtschaffen rede und handle, die Kollegin als jemanden, der zugewandt und zupackend arbeite. Es werfe kein gutes Licht auf die Stadt, dass fast zeitgleich drei Geistliche gingen, so Pfarrer Paul Dieter Auer. Aber "Pfarrer müssten Idioten sein, wenn sie sich nicht hier bewerben würden". Für ihn selbst sei St. Georgen ein Glücksfall gewesen. Das habe er auch vom Ehepaar Fritsch gehört. "Wir haben uns hier wirklich sauwohl gefühlt." Auer lobte die vorbildliche Ökumene und die Bereicherung von Gottesdiensten durch Musik.

Es gab noch eine ganze Reihe weiterer Grußworte und Geschenke. So von Günther Jung, der ein von Hannelore Papst-Jung gefertigtes Gemälde übergab. Friedemann Fritsch sei für ihn ein Stück weit ein großes Vorbild, so Pierre Friedmann vom CVJM. "Die Jahre mit euch waren ein Geschenk Gottes", unterstrich Winfried Frech, Pfarrer in Rente. Siegbert Hils ließ die Zeit in gereimter Form Revue passieren. Detlef Kühne von Eben-Ezer betonte die angenehme Zusammenarbeit, Lothar Trensch von der freien evangelischen Gemeinde "das Feuer der Liebe Christi" im Ehepaar. "Der Kranken- und Hilfsverein wird an sie denken", erklärte die Vorsitzende Veronika Rapp.