Die Arbeiten an der bis zu zwölf Meter tiefen Gründung laufen bereits. Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Erster Spatenstich / Energieeffizienz und Nachhaltigkeit / Obergeschosse aus Holz

Bagger und Spezialgerät sind bereits auf dem EGT-Gelände im Einsatz. Kriegslasten sind weitgehend beseitigt. Wenn jetzt alles nach Plan läuft, wird noch in diesem Jahr ein repräsentativer Neubau fertig. Am Donnerstag erfolgte der erste Spatenstich.

St. Georgen. Der EGT-Vorstandsvorsitzende Rudolf Kastner sprach von einem Vorzeigeobjekt hinsichtlich der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Im Showroom könne der Besucher sehen, was in einem intelligenten Gebäude möglich und sinnvoll ist. Die Infrastruktur stimme mit dem Bahnhof und der B 33 in der Nachbarschaft. Der Ringzug wäre wichtig für die Ausbildungswerkstatt.

Die Gebäudetechnik, die hier ein Domizil findet, sei "schnellstes Pferd im Stall" und habe sich mit einer starken Marktposition fulminant entwickelt. Die Aquavilla sei ein gutes Beispiel für erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit. Lob erhielt Architekt Reiner Ketterer mit seinem Team aus Neuhausen. Sein Büro habe das Projekt sehr gut entwickelt.

Ketterer betonte, es sei schön, was sich seit Ende 2015 in diesem dynamischen Projekt entwickelt habe. Dankbar sei er, dass sich die Verantwortlichen für sein regionales Büro entschieden haben. Wegen der Kriegslasten war eine Luftbildauswertung und Flächensondierung erforderlich. Ein Kampfmittelbeseitigungsunternehmen sei vor Ort. Bohrungen wegen der Altlasten gingen in bis zu sechseinhalb Meter Tiefe.

Bürgermeister Michael Rieger freut sich darauf, so ein Vorzeigeprojekt in die Stadt zu bekommen. Das Aushängeschild werde zur Verbesserung des Ortsbilds beitragen.

Die Landtagsabgeordneten Martina Braun (Grüne) und Karl Rombach (CDU) lobten das Projekt. Die Region trage ihren Teil bei, jetzt müssten auch von Außen Dinge kommen, forderte Braun. Rombach gefiel die Verwendung von Holz für den Bau besonders. Er zeigte sich zuversichtlich, den Lückenschluss im Jahr 2025 in Angriff nehmen zu können.

Die EGT investiert rund fünf Millionen Euro in den Neubau. Die Fertigstellung ist für Ende 2018 geplant. In dem Neubau werden neben der Umspannstation sowohl die Aquavilla GmbH, eine interkommunale Kooperation von aktuell sieben Städten und Gemeinden mit der EGT in Sachen Betrieb der Wasserversorgung, als auch die EGT Gebäudetechnik GmbH ihren Firmensitz haben.

Im Sockel entsteht eine Produktionshalle der Aquavilla. Hier werden in Zukunft die Behälter für die hohe Nachfrage an Eigenwasserversorgungsanlagen hergestellt. Darüber hinaus befindet sich dort eine Ausbildungswerkstatt der EGT Gebäudetechnik, die sich auf elektrotechnische Gebäudeausrüstung spezialisiert hat. Im Erdgeschoss werden ein Showroom zu verschiedenen Wasser-, Energie- und Gebäudetechnikthemen sowie Verwaltungsräume der Aquavilla untergebracht. In zwei der darüber liegenden Stockwerke befinden sich die Büros der EGT Gebäudetechnik.

Ganz oben in den Konferenzräumen hat man einen fantastischen Ausblick. Diese können auch für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden. Insgesamt finden 80 Mitarbeiter in dem Gebäude Platz. Doch nicht nur die Optik, sondern insbesondere die Energieeffizienz soll herausstechen. An der Fassade sind deshalb orange und blau gefärbte Photovoltaikanlagen angebracht – die Firmenfarben von EGT und Aquavilla. Die Steuerung der kompletten Technik wird im Gebäude intelligent vernetzt. Es entsteht ein Vorzeigeobjekt für intelligente Gebäudelösungen, die auch dezentrale Stromerzeugung und -speicherung beinhaltet. Wärme- und Kälteversorgung erfolgen über eine hocheffiziente Wärmepumpe mit Geothermiebohrungen. Flächenheizungen in Kombination mit einer innovativen und intelligenten Heiz- und Kühlfunktion der Lüftungsanlage stellen eine effiziente Wärme- und Kälteverteilung in den einzelnen Etagen und unterschiedlichen Nutzungszonen sicher.

Das Bürogebäude wird in Holzbauweise errichtet. Nur die Produktionsstätte im Sockel ist aus Beton.