Jürgen Pohl präsentiert das Plakat für die erste St. Georgener "Heugaus". Foto: Klossek Foto: Schwarzwälder Bote

Großes Fest beschließt in früheren Jahren Heuernte

Die erste St. Georgener "Heugaus" feiert am 15. September Premiere. Einen Tag lang wird die Bergstadt in die Mitte des 20. Jahrhunderts zurückversetzt. Initiator Jürgen Pohl verrät, was die Besucher erwartet.

St. Georgen. Die Heuernte ist beendet, die Landwirte glücklich über ihre Erträge, ihre Knechte und Mägde geschafft. Zeit, den schönen Dingen des Lebens zu frönen: Musik, Tanz, gutes Essen und Trinken. All das gab es bei der "Heugaus", eine Form des Erntedanks, bei der die Bauern und ihre Helfer feierten. Der Brauchtum, der früher im Schwarzwald verankert war, findet sich heute lediglich im Namen von Festen wieder, wie sie etwa in Nußbach samt eines Gottesdienstes seit Jahren gefeiert werden.

Der Name "Heugaus" hat sich indes vermutlich über Jahre hinweg erst entwickelt. Ursprünglich, so die Vermutung, wurden beim Fest Gänse serviert, die sogenannte Heugans. Nach und nach entwickelte sich aus dem Tier, das symbolisch für das Fest stand, das heutige "Heugaus".

Initiator ist mit Resonanz zufrieden

Dass das traditionelle Fest nach der Heuernte auch in St. Georgen wiederbelebt werden könnte, hat sich Jürgen Pohl zum Ziel gesetzt. Der Besitzer einer Firma für Werbetechnik trat vergangenes Jahr in den Handels- und Gewerbeverein (HGV) St. Georgen ein und unterbreitete den Mitgliedern seine Idee, eine "Heugaus" in der Bergstadt zu organisieren. Bereits Anfang Dezember wurde mit den Vorbereitungen begonnen.

"Die Resonanz war großartig", erzählt Pohl im Gespräch mit unserer Zeitung. Innerhalb des Vereins war das Engagement groß, darüber hinaus habe man auch viele Gewerbebetreibende, die nicht dem HGV angehören, als Unterstützer gewinnen können. "Man merkt, dass die Leute Lust haben, mitzumachen", betont Pohl. Auch Vereine beteiligen sich, betreuen Spielstationen und die Essensstände.

"Luft und Blech" unterhält mit Musik

Das Heugaufest findet am Samstag, 15. September, statt. Los geht es um 11 Uhr. Neben Bewirtung und musikalischer Unterhaltung durch die Formation "Luft und Blech" sind vor allem die Heugaus-Spiele, die um 14 Uhr starten, ein Höhepunkt. In Paaren – je eine Magd und ein Knecht – müssen verschiedene Spielstationen absolviert werden: vom Kuh melken über Eier suchen bis zum Heuwagen aufladen.

Die besten drei Paare erhalten jeweils einen Preis, ebenso wie das Schlusslicht der Wertung. Die Gewinne, deren Wert bis im mittleren, dreistelligen Bereich liegen, können sich sehen lassen. Unter anderem locken eine komplette Party-Garnitur oder ein Paket für eine Grillparty. "Da brauchen wir noch ein paar Anmeldungen", meint der Initiator.

Für das Fest wird indes die obere Gerwigstraße sowie ein Teil der Schulstraße gesperrt. Sowohl das Forum am Bahnhof als auch diverse Fahrzeughändler präsentieren Neuwagen, Traktoren aber auch Oldtimer.

Für Pohl und das Organisationsteam ist indes wichtig, dass der traditionelle Gedanke hinter der "Heugaus" sich auch in der Veranstaltung widerspiegelt – beispielsweise durch Autos aus den 30er- bis 50er-Jahren. "Statt einer Hüpfburg aus Plastik gibt es auf der Stadtterrasse eine aus Strohballen", erläutert Pohl. Auch das Essensangebot wird angepasst: Statt Pommes und Currywurst gibt es Kartoffelsuppe oder Schäufele.

Darüber hinaus planen einige Händler, sich entsprechend der damaligen Zeit zu kleiden. Die Geschäfte verlängern an diesem Abend ihre Öffnungszeiten, es kann bis 20 Uhr eingekauft werden. Zudem wird es auch einige Verkaufsstände geben, wie Pohl weiter ausführt. Es werden demnach traditionelle Handwerke vorgestellt und regionale Produkte verkauft. Von den im Konzept eingeplanten 15 Ständen sind etwa zehn bereits besetzt. "Da können noch ein paar dazu kommen", meint er. Der ersten St. Georgener "Heugaus" steht nichts mehr im Weg.

Um an den Heugaus-Spielen teilzunehmen, muss man die Anmeldung im Flyer ausfüllen. Diese liegen im Rathaus und in den örtlichen Geschäften aus. Eine Nachmeldung ist am Veranstaltungstag bis 15 Uhr möglich. Teilnehmen können alle Interessierte ab 16 Jahren. Es gibt keine Anmeldegebühr.