Serie: Beate Rodgers beurteilt die Sanierung des "Roten Löwen" kritisch

St. Georgen (nmk). Im Mai haben die St. Georgener ihre Bürgervertreter gewählt. Sieben Gemeinderäte haben den Sprung ins Gremium geschafft, die in der Amtsperiode zuvor keinen Sitz hatten. In unserer Serie "Sieben Räte, sieben Fragen" stellen wir sie vor. Heute ist Beate Rodgers von der CDU an der Reihe.

Was hat Sie dazu bewegt, als Gemeinderat zu kandidieren?

Ich hatte bereits vor fünf Jahren kandidiert und damals hat es mir nicht in den Gemeinderat gereicht. St. Georgen ist meine Heimatstadt und ich lebe ausnehmend gern hier. Es interessiert mich, was so alles in St. Georgen passiert und ich komme alleine durch meinen Beruf mit vielen Menschen zusammen, die mir oft auch erzählen, wie es ihnen in St. Georgen geht. Ich trage gerne Verantwortung, gestalte gerne Prozesse und treffe auch gerne Entscheidungen.

Wo sehen Sie in der Stadt Verbesserungspotenzial und wo sehen Sie die Stärken?

St. Georgen hat viel zu bieten und der Wandel von einer Industriestadt mit vielen Fabriken hin zu einer Stadt, die auch für Touristen und Besucher attraktiv ist, zieht sich schon über viele Jahre hin. Manche Straßen und deren Beläge sehe ich als verbesserungswürdig an und müssten dringend saniert werden. Und auch das schnelle Internet ist ein Thema. Die Stärken sehe ich in unserem breiten Angebot an den Dingen, die wir in unserem täglichen Leben hier in St. Georgen erhalten. Angefangen von Lebensmitteln, Dinge für das tägliche Leben, Freizeitmöglichkeiten, Schulen, Kindergärten, Apotheken, Ärzte – alles ist vorhanden. Wichtig ist dies so zu erhalten, Abwanderung und Leerstände zu vermeiden, und die Einrichtungen zu pflegen und zu warten.

In welchen Bereichen möchten Sie sich besonders einbringen?

Da ich hier seit Jahrzehnten wohne und auch meine Kinder großgezogen habe und jetzt auch zwei Enkel habe, liegen mir die Kindergärten und Schulen besonders am Herzen. Kinder sind unsere Zukunft und es ist wichtig, dass wir gute Schulen und Kindergärten haben, und auch Betreuungsmöglichkeiten außerhalb der festen Schulzeiten. Viele Eltern sind darauf angewiesen, weil beide Teile arbeiten. Ebenso liegen mir, bedingt durch meine Arbeit, unsere Senioren am Herzen.

Die konstituierende Sitzung fand im Juli statt. In einem Wort: Wie war für Sie die erste Gemeinderatssitzung?

Interessant . Die Stadtsanierung ist das wohl bedeutendste Projekt der kommenden Jahre. Wie stehen Sie hierzu?

Die Sanierung der Innenstadt ist richtig, wichtig und wird St. Georgen aufwerten. Ich find es gut, dass hier so viel getan wird. Das ist notwendig. Der Sanierung des "Roten Löwen" stehe ich etwas kritisch gegenüber. Sicherlich ist es ein stadtbildprägendes Haus, allerdings erscheint mir die Summe, die für die Sanierung aufgebracht werden muss, sehr hoch. Ich bin mir nicht sicher, ob dies im Verhältnis zum Nutzen steht, aber dies ist ja schon entschieden.

Angenommen, die Stadt hätte fünf Millionen Euro zur freien Verfügung, über deren Verwendung Sie bestimmen. Was würden Sie tun?

Bestimmt gibt es im Bereich der Schulen Dinge, die angeschafft, oder saniert werden sollten. Ebenso finde ich, dass der Stadtgarten schöner gestaltet werden könnte.

Der Job als Bürgervertreter ist anstrengend. Wie tanken Sie wieder Kraft?

Meine Familie ist mir sehr wichtig und gemeinsam verbrachte Zeit, zum Beispiel beim Grillen oder mit den Enkeln, machen Spaß und sind entspannend. Ich spiele Trompete im Posaunenchor, was ich sehr gerne mache, mir Abwechslung gibt, aber auch Ausdruck meines Glaubens ist, der die eigentliche Kraft in meinem Leben ist.