Das trockene Klima hat auch die Wälder austrocknen lassen. Foto: eyetronic/Fotolia.com

Forstamtsleiter hofft auf "saumäßiges" Wetter. Ohne Niederschläge droht Borkenkäfer-Gefahr.

St. Georgen - Forstamtsleiter Bernhard Hake sprach im Gemeinderat über den allgemeinen Zustand des Waldes. Revierförster Thomas Leser berichtete vom Jahresergebnis 2016 und den Aussichten für 2017.

2016 war ein für den Wald sehr positives, von Katastrophen verschont gebliebenes Jahr, so Hake. Schon 2015 habe es ein extrem trockenes Spätjahr gegeben, in dem nur ein nasskalter Mai und Juni größere Borkenkäferprobleme verhindert habe. Auch 2016 habe der Wald unter extremer Trockenheit gelitten. Die halte bis heute an.

Wärme und Trockenheit seien große Stressfaktoren, gerade für Nadelholz. Das könne zu Problemen führen. Ohne baldige erhebliche Niederschläge werde der Borkenkäfer wohl viel Fraß finden. Bäume seien geschwächt, das Feinwurzelsystem leide massiv. Die Lage sei ähnlich 2003, in dem es erhebliche Borkenkäfer-Schäden gegeben habe. Zu hoffen sei, dass Mai und Juni "ähnlich saumäßig" würden wie 2016.

Als Konsequenz brauche es im Wald mehr Vielfalt. St. Georgen sei gut aufgestellt. Tanne sei trockenheitsresistenter als Fichte, der Stellenwert von Douglasie, Kiefer und Lärche müsse steigen. Zwar solle der Anteil an Nadelholz aus wirtschaftlicher Sicht zwischen 80 und 85 Prozent liegen. Ein gewisser Anteil Laubholz trage aber zur Stabilisierung des Waldes bei.

Revierförster Thomas Leser berichtete vom wirtschaftlichen Ergebnis. 2016 lag der Gewinn bei über 160 000 Euro. Der Anteil höherer Stärkeklassen habe stark zugenommen. Das Einschlagsziel von 4800 Festmetern sei erreicht, aber der Holzabsatz zum Ende 2016 etwas schleppend gewesen.

Auch 2017 sollen 4800 Festmeter fallen, der Gewinn aber nur bei etwa 50 000 Euro liegen. Ein Grund ist die Jungbestandspflege mit einem Betrag von 45 500 Euro. Es zeichne sich aber im Moment ab, dass der Gewinn um 50 000 Euro höher liegen könne. Auch in St. Georgen seien aufgrund der Trockenheit Schäden durch Borkenkäfer zu befürchten. Eschensterben sei im Kreis Thema, St. Georgen habe wenig davon, so Hake zu einer Frage von Gabi Elsässer. Teilweise gebe es erhebliche Probleme mit der Verkehrssicherungspflicht, Bäume würden schnell instabil.

Wilhelm Müller fragte nach stark gestiegenen Beförsterungskosten. Die liegen laut Hake an der neu zu erhebenden Mehrwertsteuer. Georg Wentz erkundigte sich nach der Verkaufsmöglichkeit des nicht so gut bezahlten Starkholzes. Dafür fehlten laut Hake Kunden, kleinere Säger seien zunehmend weggebrochen. Beim Wertholz gebe es keine Probleme, oft handle es sich aber um Durchschnitt.

Der Gemeinderat genehmigte den Vollzugsplan 2016 und den Betriebsplan 2017.