Klaus Knöpfle verabschiedet sich nach 37 Jahren vom Jugendhaus. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder Bote

Jugendhaus: Mit einer Party wurde das 40-jährige Bestehen gefeiert / Geplanter Umzug kommt nicht gut an

Das 40-jährige Bestehen des Jugendhauses wurde am Wochenende gefeiert. Es war auch der letzte Arbeitstag von Klaus Knöpfle, der das Haus 37 Jahre lang geleitet hatte. Allerdings endete der offizielle Teil nicht ganz harmonisch.

St. Georgen. Eine Fotobox für Erinnerungsfotos, Bilder zu 40 Jahren Jugendhaus, DJ’s, eine Barbecue-Station und Kaffeebar – den Gästen der Jugendhaus-Jubiläumsparty am Wochenende wurde einiges geboten.

Jugendhausleiter Klaus Knöpfle war von den vielen Gäste überwältigt. Der Weg des ein oder anderen sei nicht ganz gerade verlaufen und doch sehe er heute, dass etwas aus ihnen geworden sei.

Einige Besucher waren seit Jahrzehnten nicht mehr vor Ort gewesen. So zum Beispiel Klaus Fichter, der mit Knöpfle den Jugendtreff im "Roten Löwen" eingerichtet hatte. Beide erinnerten sich an wilde Zeiten mit Gruppierungen, die sich des Öfteren in die Haare bekamen.

Arbeit ist ein dauerhafter Spagat

Es komme heute selten vor, dass jemand seine Arbeit 40 Jahre lang verrichte, so Bürgermeister-Stellvertreter Manfred Scherer. Er erinnerte an Knöpfles Anfänge als Betriebselektriker bei Dual. Als Jugendhausleiter wurde er von der Stadt am 1. April 1982 eingestellt.

Er habe einen Spagat bewältigen müssen zwischen den Wünschen der Jugendlichen und der Stadt, "die in vielen Punkten voneinander abwichen". Es sei der Sinn, dass der Jugendhausleiter eigene Ideen entwickle. "Es gab immer wieder heiße Diskussionen", so Scherer.

Knöpfle habe versucht, offen für alles zu sein. Der Bürgermeister-Stellvertreter erinnerte an Aktionen wie das Kinderferienprogramm oder Wochenend-Freizeiten. Irgendwann musste er wegen Sparmaßnahmen in der Ganztagsschule Dienst tun.

Knöpfle bestätigte die Beobachtung Scherers, dass ihm das nicht gefiel. Er kritisierte, dass drei Gegenvorschläge von ihm, die das hätten verhindern können, nicht einmal mit ihm diskutiert wurden. Das wäre seiner Meinung nach besser für die Ganztagsschule und das Jugendhaus gewesen.

Scherer betonte, dass die Stadt das Jugendhaus weiterführen will. Man habe zum ersten Juli 2019 eine neue Leiterin eingestellt. Laut Scherer soll das Jugendhaus in zwei Jahren nach der Renovierung des "Roten Löwen" dorthin verlegt werden.

Die Ankündigungen quittierten Besucher mit Buhrufen. Er könne nicht verstehen, dass man das Jugendhaus mit anderen Einrichtungen in einem Haus unterbringe, so Knöpfle. Ärger sei so vorprogrammiert. Problemen sei man bisher aus dem Weg gegangen, indem man die Einrichtung nicht zentral im Ort einrichtete. Scherer verwies auf Synergieeffekte.

Er verstehe nicht, warum man ein Haus, das so ideal liege, aufgebe, bekräftigte Knöpfle seine Kritik. Besonders störe ihn, dass es Leute gebe, die sich auskennen, die aber nicht gefragt würden. Er erinnerte daran, dass er das jetzige Jugendhaus mit Jugendlichen innerhalb eines Jahres umgebaut hatte.

Noch unter Bürgermeister Wolfgang Schergel hätten sich Gemeinderäte im Jugendhaus blicken lassen, in den vergangenen Jahren sei das nicht mehr so vorgekommen.

Trotz des etwas unharmonischen Ende wurde danach gemeinsam gefeiert.