Gerhard Heinzmann (von links), Christian Lehmann, Elias Wahl und Reiner Ketterer besichtigen den EGT-Neubau in St. Georgen. Foto: Pro-Holz-Schwarzwald Foto: Schwarzwälder Bote

Holzbau: EGT-Neubau wird zum Ziel einer Exkursion / Weitere Projekte begutachtet

St. Goergen. Bei einer ganztägigen Exkursion durch den Schwarzwald und den Breisgau boten sich den rund 30 Mitgliedern der Initiativen "Pro Holz Schwarzwald" und "Holzbau Schwarzwald" Einblicke in Holzbauprojekte verschiedenster Art.

Vom Kindergarten über das Mehrfamilienhaus und den Modulbau bis zum Bürogebäude gab es viel Abwechslung. Einige der Projekte befanden sich außerdem noch im Bau, was den interessierten Architekten Details offenbarte und Einsicht in die Konstruktionen ermöglichte.

Runder Grundriss und Auskragungen sind Besonderheiten

Das erste Objekt führte die Gruppe durch idyllische Schwarzwaldtäler nach St. Georgen. Das vierstöckige EGT-Gebäude ist ab dem ersten Obergeschoss als Holzmassivbau geplant worden. Die Besonderheiten dabei sind der runde Grundriss und die Auskragung der oberen Geschosse. Architekt Reiner Ketterer führte die Gruppe durch die Baustelle und veranschaulichte am Gebäude und mit Plänen den Aufbau und die Verbindung der Bauteile.

Der kürzlich fertiggestellte Erweiterungsbau des Kindergartens Tulpenbaum in Gundelfingen wurde anschließend besichtigt. Dieser überzeugte mit einer soliden Holzmassivkonstruktion und guter Akustik durch Lignatur-Deckenelemente. Von außen zeigt sich der Holzbau selbstbewusst mit vorvergrauter Holzfassade und einer gekippten Verbindung zum Bestandsgebäude. Ludwig Eith von der verantwortlichen Architektenfirma war für die Gruppe vor Ort und stand für Fragen bereit.

Materialeinsatz bringt enorme Einsparungen von Kohlenstoffdioxid

Nach einem Mittagessen stand als nächstes ein Mehrfamilienhaus auf der Agenda. Klaus Kreutner von der ausführende Holzbaufirma war zusammen mit Architekt Konrad Waltersberger mit auf der Baustelle. Gemeinsam wurde das Projekt präsentiert.

Dabei wurde die Klimaschutzleistung des Holzbaus hervorgehoben. Zur Veranschaulichung kamen für das Projekt rund 290 Kubikmeter Holz zum Einsatz. Dies bedeutet eine langfristige Bindung von etwa 290 Tonnen Kohlenstoffdioxid. Umgerechnet entspricht dies dem Jahresverbrauch von 33 Personen, beziehungsweise 9000 Fahrten von Bahlingen nach Stuttgart. Hinzu kommt, dass durch den Einsatz von Holz viele energieintensive Baustoffe wie Stahl und Beton vermieden werden konnten.

Weiter ging es im Anschluss nach Herbolzheim. Hier steht ein mit dem Sonderpreis Südschwarzwald ausgezeichnetes evangelisches Gemeindezentrum.

Zum Schluss geht es zu einem geplanten Obdachlosenheim

Das Versammlungsgebäude beeindruckte mit exzellenter Ausführung, ansprechendem Design und einem klar strukturierten Grundriss. Architekt Thomas Lehmann verwies zudem auf den Fußboden aus unbehandelter, massiver Weißtanne und die gute Akustik durch die filigran gearbeitete Lichtdecke.

Zu guter Letzt durften sich die Exkursionsteilnehmer den Rohbau eines zukünftigen Obdachlosenwohnheims in Freiburg anschauen. Über drei Stockwerke wurden die vorgefertigten Holzmodule gestapelt und in drei Einheiten mit zwei Erschließungstrakten gegliedert.

Architekt Wolfgang Stocker betonte dabei die kurze Bauzeit dieser Bauweise. Der unterschiedlich fortgeschrittene Stand der Ausbauarbeiten je Stockwerk ermöglichte einen differenzierten Einblick in die Ausführung.