Rodrigo Stasiak wurde in seiner Zeit beim FC 08 Villingen "Toco" genannt. Foto: sb

Faszination Sport: Ballzauberer - Anruf in Brasilien...Wie es Ex-Villinger Rodrigo Stasiak im Distrikt Entre Rios geht.

28 Grad im Schatten – und dies gut 1120 Meter über dem Meer: Rodrigo Stasiak ist nach vielen Jahren in Europa, darunter nahezu fünf unvergesslichen beim FC 08 Villingen, wieder im südbrasilianischen Guarapuava angekommen. Genauer in Entre Rios, einem Distrikt etwa 30 Kilometer entfernt von der 175.000-Einwohner-Stadt in der südlichen Mitte des Bundesstaates Paraná.

Es ist früher Nachmittag: Rodrigo Stasiak macht rund 700 Kilometer südlich von São Paulo eine kurze Pause. "Ich bin nun Sozialarbeiter, versuche die vielen armen Kids zu unterstützen. Natürlich spielt da auch der Fußball eine große Rolle. Sogar eine sehr große", lacht der 38-Jährige, der im Alter von 29 Jahren  beim österreichischen Zweitligisten Austria Lustenau seine Karriere als aktiver Fußballer aufgrund einer Kniearthrose beenden musste.

"Heute geht es mir nach einigen Operationen gesundheitlich besser. Beim Joggen verspüre ich keine Schmerzen mehr, aber Fußballspielen kann ich immer noch nicht", hofft Toco, so sein Spitzname, dass er irgendwann auch wieder seine Fähigkeiten mit dem runden Leder zeigen kann.

Diese bewies er eindrucksvoll vom Januar 2004 bis zum Ende der Runde 2007/08 im Friedengrund. "Zaubern kann ich zwar auch, aber damit schießt man selten Tore", hatte sich der Vollblutstürmer zu Beginn seiner Villinger Zeit charakterisiert. Es blieb nicht nur bei Worten. Mehr als 100 Treffer erzielte der Brasilianer für die Nullachter, die er als Verbandsliga-Torschützenkönig (24 Treffer) nach der Saison 2005/06 in die Oberliga führte.

"Ich hatte beim FC 08 die wohl schönste Zeit als Fußballer, hänge immer noch mit meinem Herzen an diesem Verein«, erinnert sich der Brasilianer noch gerne an die Jahre in der Doppelstadt. Diese waren nach zwei Runden in der Oberliga, Toco trug sich dabei 35 Mal in die Torschützenliste ein, vorbei. Die Nullachter hatten den angestrebten Aufstieg verpasst, den Brasilianer zog es so nach Österreich in die dortige zweithöchste Liga.

In Lustenau wollte der abschlussstarke Stürmer so richtig durchstarten. Doch die Verletzung machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Ganze elf Spiele absolvierte der Angreifer für die Österreicher, das letzte am 28. November 2008 beim 1:1 gegen Vöcklabruck. Die Kniearthrose verhinderte nicht nur weitere Einsätze, sondern führte sogar zur Sportinvalidität. Am 11. Dezember 2009 gab die Austria die Trennung vom damals 29-Jährigen bekannt. "Das war für mich nicht leicht«, gibt der mittlerweile 38-Jährige zu."