Das Teams des Spittel-Seniorenzentrums freut sich über die Zertifizierung. Foto: Spittel

Im Spittel-Seniorenzentrum Schramberg achtet die Heimleitung auf die Gesundheit und das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter und Bewohner.

Pflegekräfte haben in ihrem Job erhebliche körperliche und psychische Belastungen zu meistern. Deshalb verlangt der Gesetzgeber von den Krankenkassen für diese Berufssparte zusätzliche Maßnahmen in der Gesundheitsförderung.

Die AOK Baden-Württemberg geht mit ihrem Projekt „Prävention in der Pflege“ – kurz PiP – darüber hinaus. Sie unterstützt mit dem Modellvorhaben in ausgewählten Einrichtungen der Region sowohl das Wohlbefinden von Mitarbeitern als auch das der Bewohner von Pflegeeinrichtungen. „Mit dem Programm verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz. Es nützt den Menschen, die hier arbeiten und wohnen gleichermaßen“, erläuterte Betriebsleiterin Hedwig Pieper. „Dieses Projekt ermöglicht eine neue Qualität und Quantität der Gesundheitsförderung in unserer Einrichtung. Wir nutzen das hervorragende Präventions-Know-how der AOK und schulen gleichzeitig unser Team für nachhaltiges gesundheitsbewusstes Handeln“, betont Bettina Rehfuss, Gesundheitsmanagerin und PiP-Beauftragte.

Arbeitskreis Gesundheit einrichten

Voraussetzung für die Teilnahme an PiP ist, dass die Pflegeheime einen Mitarbeiter mit einem Stellenanteil von 20 Prozent für die Aufgabe eines Gesundheitsmanagers freistellen und einen Arbeitskreis Gesundheit im Unternehmen einrichten. Dabei werden die Einrichtungen durch ein AOK-Expertenteam zwei Jahre lang unterstützt.

Bisher wurden ein Gesundheitstag, ein Kochevent, Gesundheitsmessungen, eine Schrittzähler-Challenge, Mesana-Gesundheitscheck, kostenloses Schwimmen im „Badschnass“ und ein Rückenkurs umgesetzt. Das Schwerpunktthema für die Bewohner für 2024 wird die Sturzprävention sein.

Langfristige Gesundheitsförderung

Ende März nun erhielt das Spittel Seniorenzentrum das Zertifikat „eine bewegte Einrichtung“. Ein Zertifikat, bei dem die Betreuungskräfte Schritt für Schritt mit dem G-Weg-System geschult wurden und Sturzprävention im Heim umgesetzt wird. Des Weiteren wurde eine Mitarbeiter- und Bewohneranalyse erfolgreich durchgeführt. Meike Müller von der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg: „Gesundheitsförderung, die langfristig und erfolgreich sein will, muss in den Strukturen der Heime fest verankert sein.“ Das Spittel-Seniorenzentrum hat diese Bedingungen gerne erfüllt: „Wir sind davon überzeugt“, so Hedwig Pieper, „dass wir mit PiP etwas anstoßen, das sowohl unseren Bewohnern als auch unseren Pflegekräften gut tun wird.“