Schüler und Organisatoren der Spendenaktion freuen sich, bei der Lahrer Tafel Bedürftigen helfen zu können. Foto: Lehmann

Bei der Lahrer Tafel gibt es zum Schulstart vergünstigt Hefte, Stifte und Co. Damit soll es für bedürftige Eltern leichter werden, die Schulausbildung ihrer Kinder zu stemmen. Die verschiedenen Materialien werden durch Spenden finanziert.

Jetzt, da die Sommerferien vorbei sind und die Schule wieder begonnen hat, gibt es für die Schüler bekanntlich einen Haufen Neues: Neue Stundenpläne, neue Bücher, vielleicht neue Klassenkameraden und es gibt auch eine neue Materialliste. Diese Liste enthält jene Materialien, die für den Start ins neue Schuljahr gebraucht werden. „Die geforderten Schreibutensilien können schnell an die 70 bis 80 Euro kosten. Ist ein neuer Schulranzen dabei, muss man schon eher vom Doppelten ausgehen“, berichtet Claudia Möllinger, die vor 16 Jahren mit dem Lahrer Gesamtelternbeirat die Spendenaktion ins Leben gerufen hat.

Die Aktion ist gedacht für Eltern, die sich die Ausstattung sonst nicht leisten könnten. Für die Materialien wurde extra ein Lagerraum im Hinterhof der Tafel in der Schwarzwaldstraße eingerichtet.

Dort auf den Tischen und in den Regalen findet sich alles, was für einen erfolgreichen Start benötigt wird: Hefte, Blöcke, Bleistifte, Tintenkiller, Lineale, Farbmalkasten und mehr. „Es handelt sich durchweg um hochwertiges Material mit nur wenig Ausschuss“, so Möllinger. Und das für sehr wenig Geld – meist nicht mehr als 10 bis 20 Cent pro Stück.

Noch während des Pressetermins kommt eine Kundin in den Hinterhof der Tafel. Sie hat mehrere Materiallisten in der Hand. Nach einem kurzen Abgleich ihrer Kundenkarte, die für die Ausgabe nötig ist, kann sie die Seiten abgeben und zwei Tafel-Mitarbeiterinnen suchen ihr die Waren zusammen – bis sie einem Wert von etwa drei Euro angelangt sind. „Das ist das, was jedem zusteht“, erklärt Tafel-Leiterin Ingrid Schatz.

Schüler sammeln Geld

„Die Hauptarbeit leisten die Schüler“, betont Möllinger. Sie nehmen an Spendenläufen teil oder organisieren einen Kuchenverkauf. Mit dem eingenommenen Geld werden die Materialien eingekauft und der Tafel zur Verfügung gestellt. Diana Frei, Schulleiterin der Schutterlindenberg-Schule berichtete, dass ein Teil des Geldes, das bei der Kreisputzete eingenommen wurde, für die Aktion gespendet wurde.

Vergangene Woche hat die Ausgabe der vergünstigten Materialien begonnen. „Frühestens nächste Woche können wir eine erste Bilanz ziehen“, erläutert Möllinger. Termine habe sie aber noch bis Januar. „Es sind 800 bis 900 Kinder kaufberechtigt“. Diese Liste sei allerdings gedeckelt, es werden keine weiteren Kunden mehr aufgenommen.

Besonders wichtig für den Schulanfang: der eigene Schulranzen. Diesen gibt es bei der Tafel gegen eine Gebühr von zehn Euro. Zum Teil waren diese eine Spende der Stadt. „Von den insgesamt 60 Schulranzen, die bis jetzt für die Sammelaktion zusammen gekommen sind, ist bereits ein Großteil ausgegeben worden“, erzählt Möllinger. „Kinder, die frisch eingeschult werden, erhalten einen neuen Ranzen. Schüler, in höheren Klassen, bekommen meist einen gebrauchten Rucksack“, ergänzt Schatz.

Insgesamt zehn Schulen haben sich an der Aktion beteiligt: die Geroldsecker-, die Eichrodt-, die Schutterlindenberg-, und die Johann-Peter-Hebelschule. Dazu die Freie Evangelische Schule, die Grundschulen in Reichenbach und Kuhbach sowie das „Max“, das „Scheffel“ und das Clara-Schumann-Gymnasium.