Mitglieder der Nagolder SPD machten einen Besuch in Schietingen, um anschließend über die aktuellen Probleme und deren mögliche Umsetzung zu diskutieren. Foto: Steinrode

Mitglieder der SPD-Fraktion haben sich bei einem Rundgang durch Schietingen ein Bild vom derzeitigen Zustand und den Problemen des Nagolder Teilortes gemacht. Auch wenn es viele Baustellen gebe, besteche Schietingen mit einigen Schmuckstücken.

Klein aber fein – und liebenswert: Nagolds kleinster Teilort Schietingen könne trotz seiner kleinen Größe mit vielen positiven Aspekten punkten. Aber Schietingen und seine Einwohner würden auch Sorgen und Nöte plagen, heißt es in einer Pressemitteilung. Beim Besuch der SPD Nagold in Schietingen informierte Ortsvorsteher Thomas Reimer die Anwesenden über die verschiedenen Baustellen und Themen, an denen es zu arbeiten gilt.

Allem voran stellte er den Rückgang der Einwohnerzahl um 20 Prozent auf 400 Einwohner in den vergangenen Jahren. Dies sei unter anderem auf einen Mangel an Bauplätzen und einem Neubaugebiet zurückzuführen. Hoffnung bestehe allenfalls mit einer Erweiterung des Gebiets Wezenäcker, unterstrich Reimer.

Doch die lange Erschließungszeit erschwere dieses Vorhaben ungemein. Mangelnden Wohnraum könnte man auch mit der Sanierung von Altbauten im Ortskern beheben, doch oft sei eine Sanierung einer Immobilie wirtschaftlich nicht zu empfehlen, so Reimer.

Bahnanbindung“ sorgt für lebhafte Diskussion

Nichtsdestotrotz sei Schietingen ein sehr kinderfreundlicher Ort, in dem sich junge Familien wohlfühlen – wäre da nicht das Problem der Infrastruktur, heißt es in der Mitteilung. Dabei stelle der Bahnhaltepunkt Schietingen/Gündringen mit Anschluss an die Kulturbahn ein zentrales Thema dar und war Anlass für eine lebhafte Diskussion.

Denn das Ärgernis ist groß: Der Zug fährt schlicht am Ort vorbei ohne zu halten. Eine Bahnhaltestelle müsse nun unbedingt kommen, so die Forderung aus dem Schietinger Ortschaftsrat und der Schietinger Einwohner.

Auch ein anderer Aspekt beim Thema Mobilität wurde diskutiert: der Radweg Schietingen/Talheim. „Das Thema Radmobilität ist hochaktuell und wird auch in Zukunft noch viel wichtiger“, hob SPD Gemeinderat Marco Ackermann hervor. Die Mittel für den Radweg seien bewilligt, doch es hapere an der Umsetzung, erläuterte Reimer. An einem Teilstück musste die Planung aufgrund von geänderten Anforderungen erneuert werden, weshalb es zu der Verzögerung kam. Die Schietinger hoffen nun, dass der Radweg 2024 umgesetzt wird.

Feuerwehr wünscht sich einen Garagenanbau

Doch Schietingen besteche demnach mit einigen Schmuckstücken. Das zeigt der Ortsrundgang. So etwa der neue Dorfplatz, auf dem das alte Rathaus stand. Dieses musste aufgrund von Baumängeln abgerissen werden. Ein weiteres Schietinger Schmuckstück stelle auch das Backhaus in Schietingen dar, in dem der Rundgang schließlich endete.

Doch zuerst ging es noch zur Feuerwehr: Die Schietinger Wehr habe derzeit 28 Mitglieder, was für die Größe des Ortes eine starke Truppe darstelle, heißt es weiter. Ein Wunsch der Feuerwehr sei ein Anbau einer Garage für einen Mannschaftstransportwagen (MTW) an das Feuerwehrhaus, um die ehrenamtliche, lebensrettende Arbeit der Feuerwehr vor Ort zu unterstützen.

Weiter ging es dann noch am Kindergarten vorbei, dessen Eingangsbereich in die Jahre gekommen ist. Es drohe eine Schädigung des 1954 erbauten Gebäudes durch eindringendes Wasser, die zügig behoben werden sollte, um die Gebäudesubstanz zu erhalten.

Zentral für Schietingen sei auch der Hochwasserschutz. Bereits jetzt führen laut SPD starke Regenfälle zu Problemen. Und der Schacht, durch welchen das Wasser aus Richtung Haiterbach in die Steinach abgeleitet wird, reiche vermutlich bei noch stärkerem Regen nicht mehr aus.