Eine zahlenmäßig ansehnliche Gruppe begleiteten den Sulzer Bürgermeister Jens Keucher auf dem Dorfrundgang. Foto: Herold Schwind

Beim Dorfrundgang durch Glatt weist der Ortsvorsteher auf den Grundstückmangel hin. Weitere Erschließungen sieht der Bürgermeister aber nur in der Ferne.

Mit rund 45 Teilnehmern hat sich der Verwaltungstross der Stadt Sulz mit Bürgermeister Jens Keucher, Hauptamtsleiter Hartmut Walter, Kämmerer Hans-Peter Fauser, Sabrina Glöckner als Sachgebietsleiterin Bürgerdienste, sowie Armin Siedler vom Stadtbauamt auf die vierte Station der von Jens Keucher versprochenen Stadtteilrundreisen gemacht.

Zunächst ging’s zum Neubaugebiet „Weinberghalde I“, es erstreckt sich entlang eines Hanges in Südlage. Ortsvorsteher Helmut Pfister informierte, dass es noch drei Grundstücke in städtischer Hand gebe. Doch bauen hier eher Auswärtige, wie aktuell ein Bauherr aus Krefeld. „Die jungen Familien wandern ab in Nachbardörfer, wo sie weitaus besseres Bauland kaufen können“ so Helmut Pfister.

Mit Naturschutzbehörde kein Übereinkommen erzielt

Direkt daneben sei das Baugebiet „Weinberghalde II“ schon seit Jahrzehnten geplant, doch wollten die Grundstückbesitzer nicht verkaufen. Jens Keucher gab die Marschroute klar vor. „Bevor nicht alle benötigten Grundstücke im Besitz der Stadt sind, wird auch nicht erschlossen.“

Weitere Einschränkungen ergeben sich durch die nachträgliche Ausweisung eines Fauna-Flora-Habitats auf Baugrundstücken. In Gesprächen mit der Unteren Naturschutzbehörde konnte noch keine Alternative erarbeitet werden, aber Glatt wolle dran bleiben, erklärte Helmut Pfister. Als Alternativen gebe es innerhalb von Glatt Möglichkeiten, führte später Hauptamtsleiter Hartmut Walter noch aus. Es gebe in Glatt 30 bis 40 Wohnungen, auf die beim Umbau ELR-Zuschüsse von bis zu 120 000 Euro warten würden.

Stadt wünscht sich einen Tempo-Blitzer

Thema beim Ortsrundgang war der schlechte Zustand des Weges zu „Weinberghalden I“ Richtung Friedhof. Er befindet sich in der Hand privater Besitzer. Bürgermeister Jens Keucher zeigte sich froh, dass sie keinen Schlagbaum gesetzt haben. Allerdings dürfe die Stadt Privatwege nicht sanieren.

In der Oberamtsstraße hätte die Stadt gern einen Tempo-Blitzer für den aus Richtung Hopfau kommenden Verkehr. „Der würde sich schnell bezahlt machen“, so Keucher. Er könnte noch kommen. Sabrina Glöckler erklärte, der Bescheid habe sich pandemiebedingt verzögert.

Axel Anger, Sprecher der „Bürgerinitiative Lärmschutz Glatt“ (BIG), war es bei dieser Gelegenheit wichtig, auf die Raser und Poser aufmerksam zu machen. „Die ballern hier durch, weil zu wenig kontrolliert wird“.

Barrierefreier Zugang im Kursaal gewünscht

Am Vorzeigeobjekt von Glatt, dem Wasserschloss, stehen wieder einmal Fassadenarbeiten an. Allerdings seien noch nicht alle Zuschüsse von rund 750 000 Euro genehmigt, so Ortsvorsteher Pfister. „Ich bin da zuversichtlich“ sagte Keucher. Die Zukunft des „Lazuli“, als kleine Gaststätte im Schloss betrieben, ist nach der Kündigung des Pachtvertrages von Norbert und Waltraud Stockhus offen.

In der abschließenden Diskussionsrunde im Kursaal wurde das Thema Parken in Glatt diskutiert. Da Glatt der einzige Stadtteil ohne Mehrzweckhalle in Sulz ist, sind die Einwohner auf ihren Kursaal angewiesen. Dort wird ein barrierefreier Zugang gewünscht, was aber durch die vielen Ebenen schwierig wird. Ortschafts- und Gemeinderätin Gabriele Brucker führte an, dass es hierfür Spezialisten gebe.