Die Erde fliegt: Dank des nassen Wetters hat sich der Spatenstich für die Erschließung des neuen Baugebiets „In der Breite“ in Oberdigisheim gelohnt. Foto: Roth

Oberdigisheim wächst: Am Ortsausgang in Richtung Tieringen ist mit dem Spatenstich der Startschuss für den zweiten Bauabschnitt im Baugebiet „In der Breite“ gefallen. In Sachen Endausbau ist das neue Gebiet ein Novum in Meßstetten.

Denn: Mit dem zweiten Bauabschnitt des Baugebiets „In der Breite“ in Oberdigisheim wird erstmalig der Beschluss des Meßstetter Gemeinderats aus dem September 2021 umgesetzt, wonach die Straßen bereits im Zuge der Erschließungsmaßnahmen im endgültigen Ausbauzustand fertiggestellt werden. Das heißt konkret: Gehwege, Bordsteine und die Asphaltdecke werden gebaut, obwohl noch nicht alle Bauplätze versiegelt sind.

Rückstand in Sachen Straßenbau verhindern

Meßstettens Bürgermeister Frank Schroft erklärt: „Meßstetten hat bisher eine andere Strategie gefahren. Die Änderung war aber nötig, da die Stadt in puncto Straßeninfrastruktur sonst in Rückstand gerät.“ Exemplarisch dafür: Der erste Bauabschnitt des Oberdigisheimer Baugebietes „In der Breite“ wurde im Jahr 1996 entwickelt. Bis heute müssen die Anwohner auf den Straßen-Endausbau warten, der schließlich für das Jahr 2024 geplant ist. „Davor macht es keinen Sinn. Das schwere Baugerät zur Erschließung des zweiten Bauabschnitts muss die Straße regelmäßig passieren“, vertröstet Schroft die Anwohner um ein weiteres Jahr.

Flott dagegen soll die Erschließung des zweiten Bauabschnitts mit 17 Bauplätzen vonstatten gehen. Bauleiter Marcel Stanger von der Tuttlinger Firma Storz Verkehrswegebau will mit seiner Mannschaft noch in diesem Jahr die Erschließungsarbeiten abschließen. „Insgesamt sind acht Monate Bauzeit veranschlagt.“

Baufirma drückt aufs Gaspedal

Schroft freut sich über das Tempo: Erst im Januar 2022 hatte der Meßstetter Gemeinderat das Planungsbüro Hermle aus Gosheim mit der Planung für die Erschließung des zweiten Bauabschnitts beauftragt. Mit einem Augenzwinkern in Richtung Baufirma drückt er weiter aufs Gaspedal: „Sie wissen ja, dass auf dem Heuberg der Winter etwas früher beginnt.“

Für Ortsvorsteher Achim Mayer und den Ortschaftsrat steht der Spatenstich symbolisch für das Entwicklungspotenzial von Oberdigisheim: „Wir sind sehr zufrieden, dass der Bauplan eingehalten wird. Wir wissen ja, wie die Lage auf dem Bau ist“, spricht Mayer Liefer- und Personalengpässe an.

Erster Bauabschnitt fast vollends bebaut

Bauleiter Stanger nimmt den Dank gerne an – tritt aber zugleich auf die Bremse: „Wir hoffen, dass das Wetter einen guten Verlauf der Baustelle zulässt. Die Tuttlinger Bauherren sind für Straßenbau-, Kanal- und Erdarbeiten – dafür werden rund 857 000 Euro fällig – zuständig. Die Firma Rack aus Renquishausen kümmert sich ergänzend um die Wasserversorgung und die Rohrverlegung – zirka 50 000 Euro sind dafür im Haushalt eingestellt.

Das Interesse an den Bauplätzen im ersten Bauabschnitt des Baugebiets „In der Breite“ gibt den Gemeinderäten mit der erneuten Außenentwicklung Recht. Schroft: „Bis auf einen reservierten Platz sind alle weiteren der 24 Bauplätze verkauft und die meisten davon auch bebaut.“

In Meßstetten steht Innenentwicklung an

Dennoch: „Künftig konzentrieren wir uns in Meßstetten auf die Innenentwicklung und wollen somit auch weiter für junge Familien attraktiv bleiben. „Nun rücken aber erstmal in Oberdigisheim die Bagger an.

Die Bauplätze im zweiten Bauabschnitt „In der Breite“ stehen voraussichtlich ab Herbst 2023 zum Verkauf. Bis dahin erfolgt auch die Festlegung des Verkaufspreises im Gemeinderat.