Und hoch die Erde: Geschäftsführer Thomas Vogel (von links), Oberbürgermeister Jürgen Roth, Niederlassungsleiter Thomas Hilzinger und Gebietsleiter Gunter Bosch beim symbolischen Spatenstich am neuen DHL-Standort. Foto: Eich

Die Logistikbranche in der Doppelstadt wächst weiter. Die Frachtsparte von DHL baut in Schwenningen ein Terminal und investiert nach eigenen Angaben mehrere Millionen Euro in den neuen Standort.

Villingen-Schwenningen - 800 Sendungen sollen zukünftig in der Albertistraße im Schwenninger Industriegebiet Ost am neuen Standort der Frachtsparte von DHL – DHL Freight – pro Tag bearbeitet werden. Wer nun an Päckchen für den Onlineversandhandel denkt, liegt jedoch falsch.

Insbesondere für Geschäftskunden

Beim Spatenstich für das Millionen-Projekt klärt Gunter Bosch, Gebietsleiter für den Süden, das tägliche Geschäft des Unternehmensbereichs, auf: "Wir bedienen vornehmlich Geschäftskunden." Palettenweise werden Kunden aus den Bereichen Automobilzulieferung, Medizintechnik, Handel und Maschinenbau beliefert.

Von Schwenningen aus soll dabei das Einzugsgebiet vom Bodensee bis Albstadt und Balingen abgedeckt werden, wie Bosch erklärt. "Das ist ein sehr interessantes Gebiet", so der Gebietsleiter, der betont: "Wir sind hier in einer wirtschaftsstarken Region mit vielen Unternehmen, die Weltmarktführer sind und liegen geografisch zwischen Stuttgart und dem Bodensee."

Fahrtstrecke zu Kunden verkürzen

Mit dem neuen Standort, der die Niederlassungen in Herbolzheim und Appenweier ergänzt, werde das Transportnetzwerk ausgebaut und man verkürze die Fahrtstrecke zu den Kunden – weniger Kilometer auf der Straße bedeute in diesem Zuge ebenso einen geringeren CO2-Ausstoß. Das passe zu der Nachhaltigkeitsstrategie, erklärt Thomas Vogel, Geschäftsführer von DHL Freight in Deutschland, der Schweiz und Österreich.

Vogel erinnert sich im Rahmen des feierlichen Baubeginns an die Vertragsunterzeichnung in der Gartenlaube – und zwar auf dem Grundstück des ehemaligen Logistikunternehmens Wellhäuser. Die Logistik-Tradition werde an dieser Stelle deshalb fortgesetzt, so Vogel. Allerdings sind andere Dimensionen angedacht. Zukünftig werden auf dem 18 000 Quadratmeter großen Gelände knapp 5800 Quadratmeter an Hallen- und Büroflächen zur Verfügung stehen. 26 Ladetore können angefahren werden.

Erweiterungsbau wird realisiert

Um dies zu ermöglichen, wird derzeit ein Bestandsgebäude, in dem auch Mömax sein Lager hat, um 2000 Quadratmeter erweitert. Thomas Hilzinger, Niederlassungsleiter Schwarzwald, erklärt, dass zunächst 16 Mitarbeiter aus dem gewerblichen und kaufmännischen Bereich am neuen Standort tätig sein werden – darüber hinaus sind hier 40 Lkw-Fahrer zugeteilt worden. Hier werden jedoch nach und nach 60 bis 70 neue Fahrerstellen hinzukommen. Der Ausbau kommt nicht von ungefähr, wie Vogel erklärt: "Die Pandemie konnte der Logistik nicht viel anhaben." Während Corona seien die Volumina sehr hochgewesen, auch hin zur Privatkunden. Für die Logistik-Industrie sei dies eine Herausforderung gewesen.

Mit dem Ausbau des Transportnetzes wolle man laut des Geschäftsführers gewappnet sein – auch, weil "Logistik und Transport entscheidend für eine wachsende Wirtschaft auf globaler und lokaler Ebene sind". Das sieht auch Oberbürgermeister Jürgen Roth so: "Ein Zentrum dieser Art im Oberzentrum ist die richtige Entscheidung." Der Startschuss des Frachtterminals soll bereits im September sein.