Spatenstich zum Bau des für die Notwasserversorgung zwischen Niedereschach und Dauchingen notwendigen Hochbehälters auf dem Kappeler Berg (von links): Bauleiter Florian Seckinger, Planer Dominik Bordt (BIT Ingenieure), Ortsbaumeister Hartmut Stern, die Bürgermeister Martin Ragg und Torben Dorn, Wassermeister Reiner Schütz, Bautechnikerin Elena Hauf (BIT Ingenieure) und Oliver Stumpp von der ausführenden Baufirma Stumpp. Foto:  

Die Gemeinden Niedereschach und Dauchingen planen eine Notwasserversorgung. Dafür ist ein Hochbehälter auf dem Kappeler Berg erforderlich. Dieses Projekt wurde nun mit dem ersten Spatenstich begonnen.

Die öffentliche Wasserversorgung steht aufgrund der Folgen des Klimawandels vor großen Herausforderungen. Gutes Trinkwasser und ausreichend Brauchwasser jederzeit verlässlich zur Verfügung zu stellen, ist nicht mehr selbstverständlich. Das haben die Bürgermeister und die Gemeinderäte in Dauchingen und Niedereschach erkannt. Zwischen Niedereschach und Dauchingen wurde deshalb eine Notwasserversorgung geplant, die für beide Gemeinde im Notfall Versorgungssicherheit bieten soll. Die Gemeinde Niedereschach investiert hierfür rund 2,1 Millionen Euro und die Gemeinde Dauchingen eine Million Euro. Vom Land können beide mit einem Zuschuss von rund 25 Prozent rechnen.

Zukunftsweisendes Projekt

Jetzt fand am Standort des für das Projekt notwendigen Hochbehälters der Spatenstich statt. Sowohl der Planer, Dominik Bordt von den BIT Ingenieure AG aus Villingen-Schwenningen, als auch die Bürgermeister Torben Dorn (Dauchingen) und Martin Ragg (Niedereschach) sprachen dabei von einem in die Zukunft weisenden Vorhaben mit Blick auf die Versorgungssicherheit beider Kommunen. Bordt zeigte sich sicher, dass Niedereschach und Dauchingen, wenn erst einmal die Ergebnisse des Masterplans Wasserversorgung des Landes Baden-Württemberg vorliegen, dank der nun begonnenen Maßnahme in der einer Ampel gleichenden Bewertung ein klares „Grün“ bekommen werden.

Rohbau soll im Herbst stehen

Zwei mal 300 Kubikmeter wird das Speichervolumen der beiden Edelstahlbehälter betragen, die in den Hochbehälter eingebaut werden. Bürgermeister Dorn erläuterte den Stand der Tiefbau- und Leitungsverlegarbeiten Dauchingen betreffend und Ragg die Niedereschach betreffenden Maßnahmen, die voraussichtlich bis Ende 2024 dauern werden. Der Rohbau des Hochbehälters auf dem Kappeler Berg soll bis Oktober 2023 stehen. Dann sind die Zimmerleute am Zug. Die bereits bestellten Edelstahlbehälter werden im Hochbehälter verschweißt.

Schüttung lässt nach

Von den weiteren für den Bau notwendigen Gewerken wurden die Fliesen- und Estricharbeiten sowie die Malerarbeiten bereits vergeben. Vergeben werden müssen noch die Gewerke Elektro- sowie Verfahrens- und Prozesstechnik.

Die Schieber der Notwasserversorgung werden nur geöffnet, wenn – aus welchen Gründen auch immer – in Dauchingen oder in Niedereschach die Wasserversorgung zusammenbrechen sollte. Wie schnell so etwas passieren kann, zeigte jüngst ein Vorfall in Schwenningen. Bei einem solch sensiblen Bereich sollte man vorausschauend handeln, betonten die Bürgermeister.

Dauchingen versorgt sich derzeit aus den Keckquellen (ein Drittel) und Bodenseewasser (zwei Drittel). Niedereschach versorgt sich vollständig mit Eigenwasser, das überwiegend aus der Kohlbrunnenquelle in Fischbach stammt. Das wird auch so bleiben.

Fakt sei, dass das Amt für Wasser- und Bodenschutz festgestellt habe, dass die Schüttung aller Quellen im Schwarzwald-Baar-Kreis nachgelassen habe. Die einzige Ausnahme bildet die Kohlbrunnenquelle in Fischbach. Doch auch da gelte: Niemand wisse, ob das wegen des Klimawandels dauerhaft so bleibt, und auch andere Einflüsse wie Verschmutzungen durch Unfälle dürften nicht außer Acht gelassen werden.