Ann Romney Foto: Spang

Ann Romney erklärt die Ausweichmanöver ihres Mitts bei der Veröffentlichung seiner Steuern.

Ann Romney versucht die Ausweichmanöver ihres Mitts bei der Veröffentlichung seiner Steuern der Fernsehnation zu erklären. “Wir haben alles offengelegt, was ihr Leute wissen und verstehen müsst über unsere finanzielle Situation,” echauffierte sich die Frau des auf 250 Millionen Dollar Vermögen geschätzten Kandidaten in einem Interview mit dem Fernsehsender ABC.

Alles, was “ihr Leute wissen und verstehen müsst”? Jawohl, Frau Hochwohlgeboren! Leider tritt der Multimillionär nicht im 19. Jahrhundert an, sondern in einer Zeit, in der “die Leute” sich nicht einfach zurecht weisen lassen müssen.

Genauso wenig hilfreich ist Ann’s Hinweis darauf, dass ihr Ehemann jedes Jahr zehn Prozent seines Vermögens an seine Mormonen-Kirche abführt. Das sagt nichts darüber aus, wie er sein Geld verdient hat, von dem er anschließend den Zehnten spendet.

“Die Leute” haben das Recht, mehr in Erfahrung zu bringen

Die ABC-Moderatorin erkundigte sich, was eigentlich dagegen spreche, mehr Steuerunterlagen zu veröffentlichen, wenn Romney so viel Gutes tue?

"Weil da so viele Dinge sind, die sich anbieten, angegriffen zu werden”, erklärte Ann. Dies lenke nur von dem ab, worum es im November gehe. Bei den Wahlen fragten “die Leute” etwas ganz anderes. “Wer schafft die Wende in der Wirtschaft und wer bringt Jobs nach Amerika zurück?”

Mag sein.

Schlecht kommt dagegen herüber, wenn der Kandidat selber in Verdacht steht, zur Abwanderung tausender Jobs aus den USA beigetragen zu haben.

“Die Leute” haben das Recht, mehr in Erfahrung zu bringen, als die Herrschaften mitzuteilen wünschen. Schließlich tritt Romney nicht für die Präsidentschaft eines Country-Clubs an, sondern für das höchste Amt in einem Land, dessen Bürger in den vergangenen drei Jahren 40 Prozent ihres Vermögens verloren haben.

++++++ HINWEIS. Dies ist eine Beitrag zu Spang’s Spin, einem meinungsfreudigen Wahlkampf-Tagebuch, das nicht nach Ausgewogenheit strebt. Ohne dabei jedoch die Fakten auf der Strecke zu lassen.