Zahlreiche Vereine aus dem Bezirk C wurden für ihre gute Jugendarbeit ausgezeichnet. Fotos: Volkmann Foto: Schwarzwälder Bote

Tennis: Nach dreijähriger Vakanz hat der Bezirk C mit Jürgen Wacker wieder einen Sportwart / Positives Resümee bei Jahresversammlung

Stabile Mitgliederzahlen, nach wie vor erfreuliche Teilnehmerzahlen bei Meisterschaften, Wachstum in der Winterhallenrunde und ein fünfstelliges Plus in der Kasse – der Rückblick des Bezirksvorsitzenden Manfred Kiefer aus Nagold bei der Jahresversammlung des Bezirk C fiel durchweg positiv aus.

Eine besondere Freude war es Manfred Kiefer, nach dreijähriger Suche wieder einen Bezirkssportwart für das kommissarisch von ihm mitgeführte Amt präsentieren zu können. Der Neue im Team des für weitere drei Jahre von rund 70 Vertretern der insgesamt 134 Bezirksvereine einstimmig wiedergewählten Bezirksrats heißt Jürgen Wacker und ist mit seiner Erfahrung aus 27 Jahren als Sportwart des VfL Sindelfingen, so Kiefer, eine "optimale Besetzung". Kiefer weiter: "Er kennt sich aus von den höchsten Ligen bis hinunter zur Kreisklasse. Das kann uns nur zugutekommen." Der Nagolder freut sich auf die Zusammenarbeit des schon zu Zeiten des Bezirksehrenvorsitzenden Baldur Schön als Wunschkandidat gehandelten Sindelfingers.

"Dienstleister für Vereine"

Ebenfalls neu in den Bezirksrat des Tennis-Bezirks C (Stuttgart, Böblingen, Calw) gewählt worden ist Jürgen Döttling vom TC Maichingen. Er gehört seit einigen Jahren bereits dem WTB-Ausschuss für Vereinsservice an und übernimmt nun das neu in den Bezirken geschaffene Referat für Vereinsentwicklung. "Er wird damit zu einem Dienstleister für Vereine und unterstützt zielgerichtet, wie sich Vereine in ihrer Entwicklung verbessern können", umriss Kiefer in Abwesenheit des verhinderten Döttling dessen Aufgabengebiet.

Bereits im Herbst hatte es innerhalb des Bezirksrates eine kleine Umbesetzung gegeben. Dirk Deumer (TC Galileo Stuttgart) folgte damals als Fachberater für die Jugend auf Rebecca Blümer (TC Herrenberg). Bei der Durchführung der jüngsten Tennis-Cup-Jugendbezirksmeisterschaften in der Halle war er bereits gefordert.

In seinem Jahresrückblick gab sich Kiefer rundum zufrieden. Besonders hob er den großen Einsatz der Bezirkstrainer und die sichtbaren Erfolge der Kaderspieler hervor. Er versprach, dass nichts unversucht bleiben soll, um daran auch in der Zukunft anzuknüpfen und sogar besser zu werden.

Dass die Bezirkskasse dem WTB knapp 20 000 Euro zuführen konnte, ist nicht nur Ergebnis eines umsichtigen Wirtschaftens, sondern auch stets hoher Teilnehmerzahlen bei Bezirksturnieren sowie Mannschaftswettbewerben. Nur noch einem weiteren der sechs württembergischen Bezirke gelang es, einen vierstelligen Überschuss zu erwirtschaften, der Rest hängt am Tropf des Landesverbandes. "Wir sind der Bezirk, der dem WTB Geld in die Kasse spült", so Kiefer.

Mötzingen ist Gastgeber

Einzig um die breitensportlichen Angebote des Bezirks sorgt sich der Bezirksvorsitzende ein wenig, nachdem sowohl der Damen-Doppel-Cup wie auch der Trollinger-Cup im vergangenen Sommer Tiefstände verzeichnet hatten. Ausgetragen werden beide Veranstaltungen 2019 beim TC Mötzingen, wo sie in der Vergangenheit bereits in guten Händen lagen.

Von einer insgesamt positiven Entwicklung konnte auch WTB-Präsident Ulrich Lange, der sich aktuell auf Abschiedstour befindet, der Versammlung berichten. Lange steht nach 18 Jahren an der Spitze des zweitgrößten DTB-Landesverbands und insgesamt 35 Jahren in Funktionen des WTB im April nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung. "Wir haben 2018 als Verband ein absolut gutes Jahr gehabt und den WTB mit der Sanierung unseres 1993 errichteten Landesleistungszentrums sowie dem Bau eines neuen Sportlerheims im Stuttgarter Emerholz auf einen guten Weg in die Zukunft gebracht", so der 76-jährige Reutlinger. Charmant für die WTB-Mitgliedsvereine sei trotz der dadurch finanziellen Belastung: "Eine Beitragserhöhung ist nicht zu erwarten."

Ein Kind des Bezirks

An Langes designiertem Nachfolger Uwe Gärtner, seit 18 Jahren Schatzmeister des WTB und – wie der Merklinger selbst sagt – "ein Kind des Bezirks", war es dann, der Versammlung Anträge vorzutragen, über die bei der WTB-Delegiertenversammlung am 6. April in Reutlingen abgestimmt werden wird. Zwei dieser Anträge betrachtet Gärtner als "ins Leere laufend und realitätsfern", da allein schon die Praxis ihrem Ansinnen widerspricht. Zum einen ist dies der Wunsch, bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen für C-Trainer darauf zu achten, dass auch der Bedarf kleinerer Vereine besser gedeckt wird. Tatsächlich wurden in den vergangenen Jahren alle Interessenten zugelassen, die sich angemeldet haben. Die Forderung nach einem Nachweis über geleistete Trainerstunden zur Erlangung von Übungsleiterzuschüssen sieht Gärtner nicht als Aufgabe des WTB, sondern wenn dann des Zuschussgebers WLSB.

Appell an Delegierte

Zwei Anträge "mit Sprengkraft" betreffen das Thema Bälle. Während der TSV Altheim (Kreis Heidenheim) die Abschaffung der während der Verbandsrunde zu spielenden Bälle fordert und die Wahl den Heimmannschaften übertragen möchte, bittet der TC Waiblingen den WTB, zur Delegiertenversammlung 2020 einen eigenen Verbandsball – wie er bereits in vier Landesverbänden gespielt wird – vorzustellen. Zum Altheimer Antrag meinte Gärtner: "Aus Verbandssicht wäre das der Hammer, denn bisher baut das Ballsponsoring auf kalkulierbaren Mengen auf. Die Verträge mit den Ballfirmen machen 20 bis 25 Prozent unseres Jahresetats aus. Würden diese Einnahmen wegfallen, wäre plötzlich auch die Gemeinnützigkeit des WTB infrage gestellt. Ich kann alle Delegierten nur bitten, diesen Antrag abzulehnen, er wäre tödlich für den Verband."

Dem Waiblinger Antrag bescheinigt der 55-jährige Steuerberater zwar einen legitimen Ansatz, sieht im Detail aber ebenfalls Probleme. Gärtner: "Der exklusiv über nur einen Vertriebspartner angebotene Wilson-Ball wird im Fachhandel nicht erhältlich sein, der gewünschte Vorzugspreis beim Dunlop nur zu bestimmten Frühorderzeiten – und wir als Verhandlungsführer der Ballverträge werden damit geknebelt. Das ist nicht tragbar."

Gewählt als Delegierte wurden bei der Jahresversammlung Jan-Peter Lorenz (Sportwart TC Maichingen), Wolfgang Bruder (Vorsitzender TC BW Vaihingen/Rohr), Christian Vester (Sportwart TC Birkenfeld), Boris Clar (Vorstandsmitglied VfL Sindelfingen), Andreas Löffler (Vorsitzender TC Herrenberg) und Ralf Scherer (Sportwart TSC Renningen). Axel-Michael Frühwald (stellvertretender Vorsitzender Stuttgarter TG Geroksruhe) ist Ersatzkandidat. Für den Bezirksrat stimmen Manfred Kiefer und Jürgen Wacker ab.

Zum vorläufig letzten Mal vergeben wurden im Rahmen der Bezirksversammlung des Tennis-Bezirks C Urkunden für den Anerkennungspreis "Gute Jugendarbeit", dessen Kriterienkatalog überarbeitet wird. Erhalten haben diese Auszeichnung folgende 29 Vereine: SV Böblingen

Cannstatter TC, TV Cannstatt, TSV Dagersheim, TC Deckenpfronn, TC Degerloch, FSV Deufringen, TV Feuerbach, SF Gechingen, Stuttgarter TG Geroksruhe, TC Herrenberg, SV Holzgerlingen, SV Leonberg/Eltingen, SC Neubulach, VfL Ostelsheim, TSC Renningen, TC Rutesheim, VfL Sindelfingen, KV Stuttgart, TC Weiss-Rot Stuttgart, KV Untertürkheim, TC Blau-Weiß Vaihingen/Rohr, TEC Waldau, TC Weissenhof, Spvgg Warmbronn, Spvgg Weil der Stadt, TC Weil im Schönbuch, TC Weissach/Flacht und TC Blau-Weiß Zuffenhausen. Der TSV Kuppingen und der TC Jettingen bekamen jeweils noch ein Schulttennis-Set für ihre Kooperationsprojekte Schule/Verein überreicht.