Vor allem in Dettingen wird man die Tennisqualitäten von Sören in der Stroth vermelden. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Tennis: Sören in der Stroth wird ab dem Sommer für Gießen aufschlagen

Sein Spiel ist unkonventionell und richtig erfolgreich. Für den TC Dettingen war Sören in der Stroth in den vergangenen Jahren stets ein Punktegarant, in der Region ist er einer der besten Tennisspieler. Doch nun muss sein Team erst einmal ohne ihn auskommen.

Denn seit Februar promoviert der 27-Jährige im hessischen Gießen im Fach Jura, gleichzeitig hat er dort eine Zulassung als Anwalt. In den vergangenen Jahren pendelte er während seines Studiums in Tübingen und seines Referendariats in Konstanz zu den Punktspielen. Doch nun ist die Entfernung einfach zu groß. Und es ist vielleicht dazu der sportliche Reiz, noch einmal sportlich anzugreifen.

Allerdings nicht in Gießen, sondern in der Nachbarstadt in Marburg. Dort ist der TV Marburg einer der großen Vereine – und bei den Herren spielt der Verein am höchsten in der Stadt. "Ich habe mich in Gießen und in Marburg umgehört, am Ende hat beim TV Marburg das Gesamtpaket einfach gepasst."

"Mir ist die Entscheidung wirklich schwer gefallen"

Die erste Mannschaft spielt in der Verbandsliga. "Das ist vergleichbar mit der Oberliga bei uns", erzählt in der Stroth, der aktuell die Leistungsklasse (LK) 6 hat. Dort kann er an Position fünf spielen, die Hälfte der Spiele sogar an Position vier, da einer der Mitspieler nur die Hälfte der Spiele antreten kann. Weitere Pluspunkte: Die zweite Mannschaft spielt nur eine Klasse tiefer, es gibt also viele Spieler auf gutem Niveau.

Dazu biete der Verein ein tolles Trainingslager und habe veranstalte noch ein Challenger-Turnier mit Weltranglistenspielern (sogar aus der Region Top 100/200). "Das Bonbon ist noch, dass die Spieler der Herrenmannschaft auch mal eine Wildcard für die Quali bekommen." Natürlich ist seinen Teammitgliedern aufgefallen, welch unangenehmer Gegenspieler in der Stroth ist. "Sie haben gesagt, dass ihnen genau so ein Spielertypus noch fehlt."

Für Dettingen ist diese Nachricht natürlich ein schwerer Schlag, das weiß auch Sören in der Stroth. "Mir ist die Entscheidung wirklich schwer gefallen. Ich hätte sicher nicht in der Region wechseln können, deshalb ist mir dieser Schritt jetzt etwas leichter gefallen." Die Reaktionen seiner Teammitglieder und der Vereinsführungen (denn in der Stroth ist auch noch in seinem Heimatverein TV Glatt, der mit Dettingen im Herrenbereich eine Spielgemeinschaft hat) seien verständnisvoll gewesen. "Natürlich wissen alle, dass es jetzt ganz schwer wird, die Klasse in der Bezirksoberliga zu halten. Da muss ein mittleres Tenniswunder her."

Für den 27-Jährigen ist wichtig, dass die Dettinger gleich signalisiert haben, dass die Türen des Vereins immer offen stehen. Denn er liebäugelt damit, nach seiner Promotion im Bereich Sportrecht wieder in die Region zurückzukehren. "Gießen ist im Bereich Sportrecht führend, deshalb habe ich diesen Weg gewählt. Aber wenn es passt, könnte ich mir vorstellen, in der Region Horb/Tübingen/Stuttgart zu arbeiten." Und so ganz verabschiedet sich in der Stroth nicht vom TC Dettingen. In der Winterrunde werde er wohl wieder dabei sein, denn: "In Hessen gibt es keine Punktspiele im Winter."