Kurz vor seinem 64. Hochzeitstag ist Heinz Kampe verstorben. Foto: hk Foto: Schwarzwälder Bote

Tennis: TC Schierenberg-Ehrenmitglied Heinz Kampe gestorben

(asa). Tennis war ein prägender Teil seines Lebens, und der TC Schierenberg Freudenstadt sein Verein, der ihm als erstem Mitglied aufgrund seiner großen Verdienste die Ehrenmitgliedschaft verliehen hat. Am Dienstag ist Heinz Kampe im Alter von 91 Jahren verstorben.

Es war dem im Jahr 1927 geborenen Kampe nicht in die Wiege gelegt, ausgerechnet den "weißen Sport" als Passion für sich zu entdecken. Aus russischer Krieggefangenschaft erst 1949 zurückgekehrt, baute er sich zunächst über eine Mechanikerlehre bei der Firma Bürkle eine berufliche Perspektive auf.

Sportlich war Heinz Kampe ein Multitalent und fit in vielen Sportarten. Turnen gehörte in den 50-er Jahren selbstverständlich dazu, wie damals im Nordschwarzwald auch Skispringen. Er war talentierter Leichtathlet, Handballer und Fußballer, doch von Beginn an war Tennisspielen sein ganz großer Traum.

Doch einer, der zu den Zeiten lange vor dem Boris Becker und Steffi-Graf-Boom und der Entwicklung hin zu einem Massensport unerreichbar schien. "Tennis, das spielten Doktoren und Rechtsanwälte, aber doch nicht Leute wie wir", erinnerte er sich bei einem früheren Gespräch an die bestehenden Vorbehalte gegenüber dem damals nicht zu Unrecht als elitärer Zeitvertreib der Oberschicht angesehenen Tennis.

Dennoch gelang ihm der Einstieg, als er bei einem seiner Spaziergänge zur Anlage des TC Schierenberg Freudenstadt als Notnagel bei einem Doppel einspringen durfte und dann auch gleich sein erstes offizielles Spiel gewann. Damit startete zugleich eine vereinsinterne Karriere, die bis zum heutigen Tag seinesgleichen sucht. Als Spieler holte er zahlreiche Bezirksmeistertitel im Einzel und Doppel, war bis ins hohe Alter engagierter Trainer, Jugendwart, Sportwart und Vorstandsmitglied.

Seine handwerklichen Fähigkeiten brachte Heinz Kampe zudem bei der Präparierung der Plätze ein, die auch von den Profis beim bis 2009 auf der Anlage des TC Schierenberg ausgetragenen ATP-Challenger-Turnier "Black Forest Open" hochgelobt wurden. Zusammen mit einem bewährten Team war er dabei oft bis in die späten Abendstunden und schon früh am Morgen auf den Plätzen unterwegs und schätzte den Austausch mit Größen, wie Novak Djokovic.

Aus gesundheitlichen Gründen verfolgte Heinz Kampe in den letzen Jahren das sportliche Geschehen fast ausschließlich zusammen mit seiner ebenfalls tennisbegeisterten Frau Margot vor dem Fernsehapparat, und fieberte dabei auch mit seinem VfB Stuttgart mit. Er hinterlässt zwei Söhne und drei Enkel, die bei der Beisetzung im engsten Familienkreis Abschied nehmen werden.