Patty Schnyder geht mit einer 6:2-Führung in ihr Viertelfinale. Fotos: Kara Foto: Schwarzwälder-Bote

Tennis: Favoritensterben bei den Ladies Open geht in Runde zwei weiter / Schnyder im Schnelldurchgang / Gabric überrascht erneut

Zahlreiche Favoritinnen sind am Freitag in der zweiten Runde der 20. Boso-Ladies Open Hechingen auf der Strecke geblieben. Mit Richel Hogenkamp, Anna Kalinskaya und Titelverteidigerin Dalila Jakupovic erwischte es drei weitere gesetzte Spielerinnen.

Das Wichtigste: Das Wetter war den 20. Boso Ladies Open des TC Hechingen am Freitag über weite Strecken des Tages gewogen. Zwar war die Burg Hohenzollern von Wolken verhüllt und die Temperaturen machten eher Lust auf heißen Tee und dicke Jacken statt auf Eisgekühltes und T-Shirts. Aber der Regen legte bis zum Abend eine Pause ein, und so begannen die ersten Matches des mit 60 000 Dollar dotierten ITF-Turniers planmäßig um 10 Uhr.

Die noch nachzuholende zweite Runde brachte sogleich einige Überraschungen mit sich. Denn nach Pauline (3) Parmentier und Antonia Lottner (8) verabschiedeten sich drei weitere gesetzte Spielerinnen – Richel Hogenkamp (2), Anna Kalinskaya (4) und Titelverteidigerin Dalila Jakupovic (7). Dabei schien Court 4 so gar nicht nach dem Geschmack der Favoritinnen. Dort zog zunächst die angeschlagene Kalinskaya gegen Magdalena Frech mit 0:6/3:6 den Kürzeren, dann war für Jakupovic (WTA 180) nach einem 2:6/2:6 gegen die italienische Qualifikantin Deborah Chiesa Endstation.

Noch überraschender war das Ausscheiden von Top-Favoritin Richel Hogenkamp. Die 94. der Weltrangliste führte gegen die Italienerin Jessica Pieri (WTA 279) bereits mit 6:3 und 5:3 – alles schien auf einen deutlichen Sieg der an Position zwei gesetzten Hogenkamp hin, die nun zum Match-Gewinn servierte. Aber die zierliche Pieri nahm ihr den Aufschlag ab, glich zum 5:5 aus, legte das nächste Break nach und brachte den Satz mit 7:5 nach Hause. Im entscheidenden dritten Durchgang gestatte Pieri ihre deutlich athletischeren Konkurrentin, die nun einen unnötigen Fehler an den nächsten reihte, keinen Spielgewinn mehr. Beim Stand von 0:5 vergab Hogenkamp zunächst zwei Spielbälle und setzte dann bei Vorteil Pieri den Ball ins Netz. Pieri war nach dem 3/6/7:5/6:0 entsprechend happy. "Wir haben im vergangenen Jahr schon einmal gegeneinander gespielt. Damals ist das Match fast genauso verlaufen. Deshalb habe ich immer daran geglaubt, noch gewinnen zu können. Ich bin weiter nach jedem Ball gelaufen. Richel wollte schneller spielen und hat Fehler gemacht", so Pieri.

Die Rumänin Alexandra Catandu tat sich gegen Isabella Shinikova zunächst schwer, verlor den ersten Durchgang, nachdem sie sich an der Schulter hatte behandeln lassen müssen, mit 6:2. Doch sie drehte das Match noch, gewann die beiden nächsten Sätze mit jeweils 6:4.

Im Schnelldurchgang war Patty Schnyder in ihrem Zweitrundenspiel unterwegs. Sie machte mit der rumänischen Qualifikantin Nicoleta-Catalina Dascalu kurzen Prozess. Nach 45 Minuten war der Schrecken für Dascalu vorbei, die routinierte Schweizerin setzte sich mit 6:1/6:0 durch. Für eine weitere Überraschung sorgte die Deutsche Jugendmeisterin Anna Gabric. Sie rang die in der Weltrangliste um rund 600 Plätze bessere Valentyna Ivakhnenko (Ukraine), die am Mittwoch mit Parmentier noch die Nummer drei des Turniers ausgeschaltet hatte, mit 7:5/3:6/6:0 nieder.

Von den am Nachmittag angesetzten Viertelfinalspielen blieb dann nur eines vom Regen verschont. Tamara Korpatsch, die morgens Sofia Shapatava in drei Seätzen bezwungen hatte, zog mit einem glatten 6:2/6:2 über Magdalena Frech ins Halbfinale ein. Sie trifft am heutigen Samstag – nicht vor 13 Uhr – auf die Siegerin der Partie zwischen Alexandra Catandu und Jessica Pieri, das gestern beim Stand von 3:6/6:2/3:2 wegen Regens abgebrochen wurde und heute ebenso ab 11 Uhr zu Ende gespielt werden soll, wie die beiden anderen Viertelfinals zwischen Patty Schnyder und Chantal Skamolova (6:4) sowie Anna Grabric und Deborah Chiesa (0:4). Die Siegerinnen dieser beiden Duelle ztreffen nicht vor 15 Uhr im zweiten Halbfinale aufeinander.

Am Samstag geht’s um 11 Uhr weiter

Mit Romy Kölzer und lena Rüffer steht heute ein deutsches Paar im Halbfinale der doppelkonkurrenz. Die beiden profitierten davon, dass Catandu/Kalinskaya am Freitag aus Verletungsgründen nicht antraten. Im Halbfinale treffen Kölzer/Rüffer auf Court 3 nicht vor 12 Uhr auf das russische Duo Amina Anshba/Alina Silich. Das zweite Doppel um den Einzug ins Endspiel bestreiten die beiden Rumäninnen Nicoleta-Catalina Dascalu und Cristina Dinu gegen Camilla Rosatello (Italien) und die Georgierin Sofia Shapatava nicht vor 16 Uhr auf dem Center Court.

Die Finalspiele in Einzel und Doppel steigen am Sonntag ab 13.30 Uhr auf der Anlage des TC Hechingen.