Anstatt Bedürftige in die Stadtkirche einzuladen, brachte ihnen die Calwer Vesperkirche in diesem Jahr das Essen nach Hause. Dadurch konnte das soziale Projekt seinen Radius erweitern und plötzlich eine ganz neue Klientel erreichen. Was die Vesperkirchen-Boten dann in den Haushalten erlebten, sorgte mitunter für großes Überraschen
Calw - "Sie ist anders gewesen", sagt Calws Stadtpfarrer Dieter Raschko über die fünfte Calwer Vesperkirche, die vom 2. bis 11. März lief. Ein Kirchengebäude voller Menschen wie vor der Corona-Pandemie – das ging dieses Mal natürlich nicht. Stattdessen wurden dezentral – am Unteren Ledereck, in Altburg, in Stammheim und auf dem Wimberg – Hütten aufgebaut, an denen sich Bedürftige ein Essen abholen konnten. Die Mehrheit machte jedoch von der neuen Möglichkeit Gebrauch, sich die mit einem Mittagessen, einer Flasche Saftschorle, einem Stück Kuchen und einer Serviette gefüllten Vesperkirchen-Tüten nach Hause bringen zu lassen. Neu war auch eine täglich erscheinende Vesperkirchen-Zeitung, die ebenfalls in die Tüten gelegt wurde.