Die Gemeinde Simmozheim soll wachsen. deshalb beschäftigen sich Gemeinderat und Verwaltung mit einem neuen Baugebiet. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortsentwicklung: Eckpunktepapier "Mittelfeld" beschlossen / Bürger werden in Planungen einbezogen

Auf der städtebaulichen Entwicklung des Baugebiets "Mittelfeld" lag in der jüngsten Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend das Hauptaugenmerk.

Simmozheim. Das rund 5,4 Hektar große Gelände befindet sich am Ortseingang zwischen der Straße zum Schützenhaus und der bestehenden Bebauung. In zwei Workshops im Frühjahr hatte der Gemeinderat wichtige Eckpunkte für das geplante Baugebiet festgelegt. Dieses Eckpunktepapier, das nun einstimmig beschlossen wurde, ist Grundlage für den städtebaulichen Entwurf und damit für das Genehmigungsverfahren sowie die konkrete Ausgestaltung eines Bebauungsplans für das Gebiet "Mittelfeld".

Architektin Helga Lambart von der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH, kurz KE, die von der Kommune mit der Betreuung des Prozesses beauftragt worden war, führte in der Sitzung die Zielsetzungen, die in dem Papier zusammengefasst wurden, aus. Eine feste Vorgabe für die weiteren Planungen ist, dass im "Mittelfeld" Einfamilien-, Doppel-, Reihen- und Mehrfamilienhäuser zulässig sein sollen. Innerhalb des Baugebiets soll es Zonen mit entsprechenden Wohnformschwerpunkten geben. Mit optionalen Erweiterungsmöglichkeiten in Richtung Westen wurden die Weichen für die fernere Zukunft gestellt.

Viele Details

Weitere Festlegungen betrafen den bestehenden Spielplatz, der saniert und neu ausgestattet werden soll, Pflanz- und Stellplatzvorgaben, Fuß- und Radweganbindungen, Bushaltestelle sowie die Anbindung an die Kreisstraße. Lambart betonte, dass im laufenden Prozess weitere Anregungen aus dem Gemeinderat einfließen werden und auch die Bürger in den Entwicklungsprozess eingebunden werden. "Sie sind immer Herr des Verfahrens", so Lambart.

Der nächste Schritt ist nun die Erstellung eines städtebaulichen Vorentwurfs, der zum Entwurf ausgearbeitet werden wird und als Grundlage für den eigentlichen Bebauungsplan dient.

Um möglichst unterschiedliche Vorschläge zu bekommen, entschied sich der Gemeinderat, das Instrument der "Planungskonkurrenz mit begrenzter Teilnehmerzahl" anzuwenden. Begleitet wird dieser Wettbewerb weiter von der KE. Vorteile der Planungskonkurrenz liegen neben der Vielfalt der Vorschläge in der Beurteilung durch eine Jury, der neben Bürgermeister und Vertretern des Gemeinderats qualifizierte und unabhängige Preisrichter angehören.

Die Kosten liegen mit rund 107 000 Euro deutlich höher, als bei der Direktbeauftragung eines Planungsbüros (rund 30 000 Euro). Für den Gemeinderat überwogen jedoch die Vorteile, zu denen auch die fachliche Betreuung durch den Erschließungsträger KE zählt. Gemeinderat Eugen Häberle brachte es auf den Punkt: "Wir wollen ja, dass am Ende was Gescheites rauskommt."

Noch vor den Sommerferien sollen die Wettbewerbsunterlagen erstellt und fünf Planungsbüros ausgewählt werden. In rund sieben Monaten ist mit den Ergebnissen des Wettbewerbs zu rechnen.