Stefanie Erdmann aus Simmozheim ist die einzige Feuerwehrkommandantin weit und breit. Nach viereinhalbjähriger Tätigkeit als ehrenamtliche Führungskraft macht ihr ihre verantwortungsvolle Arbeit immer noch großen Spaß. Fotos: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehrenamt: Stefanie Erdmann ist Kommandantin der Feuerwehr Simmozheim / Vorfreude auf neues Löschfahrzeug

Sie ist die einzige Feuerwehrkommandantin weit und breit. Seit viereinhalb Jahren ist die gelernte Reiseverkehrskauffrau Stefanie Erdmann jetzt ehrenamtliche Führungskraft in der Gäugemeinde Simmozheim.

Simmozheim. Die junge Frau ist in dieser Zeit jedoch kein bisschen müde geworden, sondern versieht ihren wichtigen Dienst an der Allgemeinheit immer noch mit viel Freude. "Es ist eine äußerst abwechslungsreiche Aufgabe, die nie langweilig wird", hebt sie hervor.

Gestandene, erfahrene Feuerwehrmänner respektieren die junge Simmozheimerin als überaus kompetente Einsatzleiterin, die in den vergangenen Jahren schon häufig ihre besonderen Fähigkeiten und Talente unter Beweis stellte.

Entscheidungen werden gemeinsam getroffen

"Das Erfolgsgeheimnis liegt in der guten Zusammenarbeit. Ich binde die Kameradinnen und Kameraden ein. Sie werden von mir nicht kommandiert, sondern wir treffen die Entscheidungen gemeinsam", sagt Erdmann. Natürlich gebe es dann auch mal Situationen, in denen sie das Sagen haben müsse, denn in einem akuten Einsatz könne nicht lange diskutiert werden.

Zufrieden ist die 30-Jährige mit der derzeitigen Ausstattung der Simmozheimer Wehr, die im Frühjahr 2017 ein neues Feuerwehrlösch fahrzeug erhalten wird. "Gerade für die technische Hilfeleistung ist bei diesem Fahrzeug eine neue, leistungsfähigere Technik eingebaut", freut sich die Kommandantin. Das neue Feuerwehrauto sei gerade bei größeren Steigungen viel flotter als das alte und dadurch könne man dann eben noch wesentlich schneller an der Gefahrenstelle sein, so Erdmann. Erdmann bedauert, dass der geplante gemeinsame Einsatzleitwagen des Gemeindeverwaltungsverbandes der vier Gäugemeinden von den Bürgermeistern zunächst auf Eis gelegt wurde, da derzeit nur Landeszuschüsse für Lösch- und Hilfeleistungslöschfahrzeuge gewährt werden. "Ein Einsatzleitwagen ist ein wichtiges Mittel bei der Führung von größeren Einsätzen, da er mit entsprechender Technik zur Kommunikation ausgerüstet ist," unterstreicht sie. Dies biete dann am Einsatzort einfach noch deutlich bessere Möglichkeiten.

Erdmann freut sich darüber, dass ihre derzeit 34-köpfige Aktivengruppe in jüngster Zeit fünf Neuzugänge hatte, die inzwischen alle ihre Grundausbildung absolviert haben. Und doch ist die tüchtige Kommandantin nicht ganz zufrieden mit dem aktuellen Stand, und zwar wegen der Personalnot bei der Tagesbereitschaft. Mit Mühe und Not könne tagsüber gerade mal eine Staffel mit sechs Personen ausrücken.

"Das hat allerdings keine negative Auswirkung auf die Brandbekämpfung, da tagsüber die Althengstetter Wehr mit alarmiert wird", so Erdmann.

Ganz besonders liegen der engagierten Feuerwehrfrau der Nachwuchs und der Neuzugang ehrenamtlicher Erwachsener am Herzen. "Ich möchte die Zeitungsleser zum Mitmachen animieren. Wir löschen nicht nur Feuer, wie oft das Vorurteil ist, sondern unsere Arbeit ist sehr vielseitig", wirbt sie. Gerade für Neubürger, die in den Ort ziehen, sei die Feuerwehr eine hervorragende Möglichkeit, schnell mit anderen in Kontakt zu kommen und neue Freunde zu gewinnen.