Aufgrund des vorherrschenden Wasserdrucks an den Entnahmestellen musste die Anzahl eingesetzter Strahlrohre für das Löschen reduziert werden. Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Helfer aus vier Verbandsgemeinden üben Waldbrandbekämpfung innerhalb des Gewanns Eulhart/Talackerbach

"Im Ernstfall werden wir direkt eine weitere Feuerwehr aus der Nachbarschaft hinzuziehen", sagte Bernd Robertz am frühen Samstagabend. Unter Federführung des Simmozheimer Kommandanten war zuvor die Großübung der Wehren im Gemeindeverwaltungsverband absolviert worden. Es wurde von einem Waldbrand ausgegangen.

Simmozheim. In der Annahme, dass ein Waldstück im Gewann Eulhart/Talackerbach zwischen dem Schützenhaus und der Bundesstraße B  295 auf einer Länge von rund 600 Metern in Brand geraten war, gestaltete sich der Übungsablauf.

"Für die Brandbekämpfung teilen wir den Einsatzort in drei Abschnitte auf, die mit Wasser versorgt werden müssen", erläuterte Robertz etlichen Zuschauern, die sich am Standort der Technischen Einsatzleitung (TEL) eingefunden hatten.

Pendelverkehr für Wasserversorgung

Im Einzelnen bedeutete das, dass östlich des Brandes eine 600 Meter lange Wasserleitung verlegt werden musste und eine gleich lange zum mittleren Abschnitt. Der westliche Bereich wurde mit Pendelverkehr von Feuerwehrfahrzeugen versorgt, die immer wieder Wasser in die Tanks pumpen und zur Einsatzstelle bringen mussten. "Wir wollen mit der Übung herausfinden, ob die Wehren des Gemeindeverwaltungsverbands ausreichende Schlagkraft haben", sagte der Kommandant zur Alarmierung von 120 Feuerwehrleuten aus Simmozheim, Althengstett, Ostelsheim und Gechingen. Das interessierte nicht zuletzt den ortsansässigen Bürgermeister Stefan Feigl, der ebenso wie die Feuerwehr erkannte, dass unterschiedlicher Wasserdruck an den Entnahmestellen herrscht und einzukalkulieren ist. Denn vor diesem Hintergrund musste die Anzahl der löschenden Rohre reduziert werden.

Überraschend eine weitere Aufgabe

Außerdem stellte das Areal die Wehren vor zusätzliche Herausforderungen. "Es handelt sich um ein Landschaftsschutzgebiet und wir entdeckten bei der Begehung am Waldrand Brutstätten von Vögeln", verwies Robertz auf einen Löschangriff, der sich nur auf die Wiesen richtete. Zudem musste die Zufahrtsstraße zum Schützenhaus wegen einer Geburtstagsfeier freigehalten werden. "Für den Funkverkehr mussten wir ebenfalls eine Lösung finden und haben die Kanäle getrennt", erläuterte Robertz unvorhergesehene Beeinträchtigungen.

Für alle überraschend kam die Information, dass zwei Jogger vermisst würden. "Ein weiterer Zivilist in der Nähe des Waldes erlitt eine Rauchvergiftung", berichtete der Einsatzleiter von der für die Feuerwehrleute unbekannten Aufgabe während der Übung, für die der Ortsverein Calw im Deutschen Roten Kreuz mit drei Fahrzeugen und sieben Personen involviert war. Mit den Erkenntnissen aus dieser Großübung wird deshalb die Alarmierung für den Ernstfall eines Waldbrandes ergänzt, so das Resümee.