Landtagswahl: In drei der vier Gäugemeinden haben die Christdemokraten das Nachsehen / AfD erzielt nur einstelliges Ergebnis

Gechingen/Althengstett/Ostelsheim/Simmozheim. Der Kreis Calw ist so grün wie nie zuvor – das gilt ganz besonders für die vier Gäugemeinden. In Althengstett, Simmozheim und Ostelsheim lagen die Grünen bei der Landtagswahl vor der CDU, in Gechingen nur 1,2 Prozent dahinter. Der besondere Stellenwert des Gäus wurde auch am Sonntagabend bei der virtuellen Wahlparty der Grünen deutlich, die bei der Bekanntgabe der Ergebnisse ein ganz besonderes Augenmerk auf ihre Hochburg legten. Für die AfD lief es umgekehrt: Sie fuhr im Gäu ihre einzigen nur einstelligen Ergebnisse im Kreis ein. Kleine Achtungserfolge gab es für die SPD und die Freien Wähler. Und: In Simmozheim, Ostelsheim und Gechingen lag die Wahlbeteiligung bei mehr als 70 Prozent (Kreis: 63,6 Prozent).

n SimmozheimDen deutlichsten Sieg erlangten die Grünen in Simmozheim (34,3 Prozent). Im Vergleich zu 2016 büßten die Grünen 1,5 Prozent ein – völlig entgegen dem Trend im Kreis. Den Vorsprung zur CDU konnten die Grünen in Simmozheim dennoch von 7,1 auf 8,8 Prozent erhöhen. Die AfD kam in Simmozheim auf nur 9,05 Prozent – ihr schlechtestes Ergebnis im Kreis. Ein Lichtblick war die Gäugemeinde für die SPD: Die 8,6 Prozent in Simmozheim bedeuten für die Sozialdemokraten das fünftbeste Ergebnis im Kreis, wo sie auf 7,8 Prozent abstürzten. n OstelsheimStark schnitten die Grünen auch in Ostelsheim ab: 33 Prozent und 5,5 Prozent Vorsprung auf die CDU. Schon 2016 waren die Grünen mit 31,1 Prozent stärkste Kraft in Ostelsheim, der Vorsprung lag damals aber nur bei 1,7 Prozent. Genau wie in Simmozheim schnitt die AfD in Ostelsheim mit 9,13 Prozent nur einstellig ab. Spitzenreiter ist Ostelsheim bei der Wahlbeteiligung: 72,8 Prozent der Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab – in diesem Jahr der Rekord im Kreis Calw.

n GechingenEin besonderes Augenmerk legten die Landtagskandidaten der beiden Regierungsparteien auf Gechingen: Johannes Schwarz (Grüne) stammt von dort, Thomas Blenke (CDU) lebt dort. Mit 32,4 zu 31,2 Prozent behielt der Christdemokrat knapp die Oberhand – ein Vorsprung von nur 23 Stimmen. Blenke fuhr damit in seinem Heimatort auf das exakt gleiche Ergebnis wie 2016 ein, während Schwarz vor fünf Jahren nur auf 30,4 Prozent kam. Auch in Gechingen blieb die AfD mit 9,6 Prozent nur einstellig.

n AlthengstettHauchdünn siegten die Grünen: 29,2 Prozent bedeuteten einen Vorsprung von nur 0,9 Prozent auf die CDU. Der Heimatort des grünen Kreisverbandssprechers Philipp Jourdan ging bei der Landtagswahl 2016 noch mit 30,0 Prozent an die Christdemokraten. Die Grünen kamen vor fünf Jahren auf nur 27,7 Prozent. Innerhalb der Gesamtgemeinde gibt es klare Unterschiede: In Neuhengstett und Althengstett war die CDU die stärkste Kraft, während die Grünen in Ottenbronn und bei der Briefwahl dominierten. Die AfD kam mit 11,1 Prozent in der Gesamtgemeinde auf ihr einziges zweistelliges Ergebnis im Gäu. Und: Genau wie in Calw waren auch die Freien Wähler mit ihrem Kandidaten Martin Handel überdurchschnittlich stark. In Althengstett und Simmozheim kamen sie auf 7,2 Prozent (Kreis: 6,1). Mit 8,5 Prozent schnitt auch die SPD in Althengstett besser ab als im Kreis.